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Plastikverbot in der EU

Die EU hat sich nach langem Kampf auf ein Plastikverbot geeinigt. Demnach könnten Wattestäbchen, Einweggeschirr und Co. aus Plastik bald vom Markt verschwinden. Erste Änderungen sollen bereits in zwei Jahren greifen.

Die EU will Plastikteller, Trinkhalme und zahlreiche andere Wegwerfprodukte aus Plastik künftig verbieten. Darauf haben sich jetzt die Unterhändler des Europaparlaments sowie der EU-Staaten geeinigt. Details zu einer entsprechenden Regelung wurden am Mittwochmorgen in Brüssel geklärt, wie die österreichische Ratspräsidentschaft mitteilte.

Plastikverbot soll Meeresverschmutzung reduzieren

Mit dem Plastikverbot will man vor allem die seit Jahren ansteigende Verschmutzung der Ozeane reduzieren. Über 80 Prozent des Mülls in den Meeren besteht nämlich aus Plastik. Die Veränderungen dürften für nahezu jeden EU-Bürger spürbar sein.

Gleichzeitig soll mit den Verboten der Ausstoß von Kohlendioxid um insgesamt 3,4 Millionen Tonnen verringert werden. In der Erklärung hieß es außerdem, dass Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro alleine bis 2030 vermieden werden könnten.

Was soll verboten werden?

Bereits im Mai hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, Strohhalme, Wattestäbchen, Einmalgeschirr und Co. zu verbieten. Darüber hinaus sollen Reduktionsziele dabei helfen, die Plastikverpackungen zu reduzieren. Ein generelles Verbot soll es dagegen nur für die Produkte geben, für die es Alternativen gibt.

Die EU-Länder und das EU-Parlament haben die ursprünglichen Pläne der EU-Kommission noch einmal leicht verändert, müssen aber die Einigung, die die Unterhändler erzielt haben, noch bestätigen. Weltweit ist der Kunststoffverbrauch enorm, der kurz nach der Nutzung einfach weggeworfen wird. Alleine in der EU sollen Jahr für Jahr 26 Millionen Tonnen Plastikmüll entstehen. Weniger als ein Drittel davon wird zur Wiederverwertung gesammelt. In der Natur zerfällt Kunststoff allerdings nur sehr langsam, was das Problem noch deutlicher machen dürfte.

Mit den Verboten von Plastikprodukten wird auch die Kunststoffbranche selbst getroffen. Behörden hatten angegeben, dass die Branche 2015 einen Umsatz von 340 Milliarden Euro machte und 1,5 Millionen Menschen beschäftigte. Das könnte demnach auch eine große Lobby von Kritikern bedeuten.

Ebenfalls will die EU die Hersteller an den Kosten für das Aufräumen beteiligen. Die Tabakindustrie könnte damit künftig für das Einsammeln von Zigarettenkippen belangt werden.

Quelle: dpa

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