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Pestizide können Autismus bei Neugeborenen begünstigen

In der Zeitschrift „Environmental Health Perspectives“ wurde eine US-Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass landwirtschaftliche Pestizide sich auf ungeborene Kinder auswirken können. Schwangere, die in der Nähe von Gebieten leben, in denen die Pestizide eingesetzt werden, sollen ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen, autistische Kinder zur Welt zu bringen. Das Risiko für die Autismus-Erkrankung soll gar um zwei Drittel höher sein, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft konventionelle Pestizide eingesetzt werden.

Für die US-Studie zog man die Daten von 1.000 Müttern autistischer Kinder heran, die bereits an einer Autismus-Studie teilgenommen hatten. Man verglich die Wohnorte der Frauen mit den Daten über den Einsatz von Pestiziden vor Ort. Die Leiterin der Studie, Irva Hertz-Picciotto von der kalifornischen Davis-Universität, bestätigt, dass die Zahl der autistischen Kinder und Kinder mit Verzögerungen anderer kognitiver Fähigkeiten dort zugenommen habe, wo verschiedene Pestizide verstärkt eingesetzt wurden. Gut ein Drittel der Studienteilnehmerinnen lebte nur 1,25 bis 1,75 Kilometer von den Pestizid-Einsatzorten entfernt.

Autismus: Entwicklungen beim Fötus eingeschränkt

Insbesondere Frauen, die im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel den Pestiziden ausgesetzt waren, wiesen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, ein autistisches Kind zu gebären. Die Entwicklung im Gehirn des Fötus soll durch die Pestizidbelastung bereits beeinflusst werden. Diese Entwicklung reagiert den Forschern zufolge besonders empfindlich auf die Chemikalien.

Janie Shelton, die Co-Autorin der Studie, betont, dass man jetzt noch untersuchen müsse, welche Schwangerengruppen besonders stark von Pestiziden gefährdet werden. Das Signal der ersten Untersuchungen sei jedoch bereits sehr klar und verweist darauf, dass Schwangere generell die Nähe zu Pestiziden vermeiden sollten.

Autismus ist übrigens eine Entwicklungsstörung, die sehr unterschiedlich auftreten kann. Leichte Verhaltensauffälligkeiten, aber auch schwere Behinderungen können damit einhergehen. Die Zahl der autistischen Kinder hat sich in den letzten Jahren in den USA deutlich erhöht. War 2000 nur eines von 150 Kindern mit Autismus zur Welt gekommen, so war 2010 bereits eines von 68 Kindern autistisch.

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