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Doppelt so viele Lebensmittelallergien wie vor zehn Jahren

© yamix - Fotolia.com
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Wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) bekannt gab, hat sich die Zahl der Menschen, die unter Lebensmittelallergien leiden, in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Zahl wird aktuell auf sechs Millionen Menschen geschätzt. Dabei leiden die meisten Betroffenen aber nicht an reinen Allergien auf Lebensmittel, sondern an den Kreuzallergien. Diese entstehen häufig bei Pollenallergikern, die im Laufe der Zeit auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der so genannten Kreuzallergiker sogar verdreifacht.

Häufig kann bei Pollenallergie kein Obst mehr verzehrt werden

Da sich Kreuzallergien erst im Laufe der Zeit entwickeln, kann man diese besonders häufig bei Erwachsenen und Jugendlichen feststellen. Kinder sind seltener betroffen, wie Marina Oppermann, die DAAB-Beraterin, bestätigt.  Meistens sind es frische Früchte, aber auch Gemüse und Nüsse, die als Auslöser für die Kreuzallergie gelten. Wer also beispielsweise gegen Birkenpollen allergisch ist und in einen frischen Apfel beißt, kann daraufhin eine Schwellung im Mund spüren und ein Kribbeln. Im Laufe der Zeit kann sich diese Reaktion bei immer mehr frischem Obst und/oder Gemüse zeigen.

Die Ausprägung einer Kreuzallergie ist dabei sehr unterschiedlich. Es gibt Betroffene, die können nur während der Pollenflugzeiten kein Obst und Gemüse vertragen. Andere hingegen müssen das ganze Jahr über verzichten. Sie sollten den vitaminreichen Lebensmitteln aber nicht gänzlich entsagen. Denn oftmals tritt die allergische Reaktion nicht ein, wenn man Obst und Gemüse gekocht verzehrt, so dass man damit immer noch für eine ausgewogene Ernährung sorgen kann.

Bei Kindern kommen Kreuzallergien selten vor

Die Kreuzallergien treten zudem bei Kindern kaum auf. Sie sind meist auf Grundnahrungsmittel allergisch. Das können Nüsse, Eier oder Kuhmilch sein. Gerade bei Kleinkindern kann man aber gegen das Fortschreiten der Allergien etwas unternehmen. Im Idealfall ist die Allergie bis zum Kindergarten- oder Grundschulalter dann vergessen. Wichtig dafür ist, dass die Kleinkinder mindestens zwei Jahre lang konsequent auf das allergieauslösende Lebensmittel verzichten.

Lebensmittelallergie und Lebensmittelunverträglichkeit

Unterscheiden muss man zudem zwischen der Lebensmittelallergie und der Lebensmittelunverträglichkeit bzw. Lebensmittelintoleranz. Sehr häufig kommt die Laktoseintoleranz vor. Hier ist aber nicht das Immunsystem für die übermäßige Reaktion verantwortlich, sondern vielmehr ein bestimmtes Enzym, das fehlt. Dadurch kann der Milchzucker bei der Laktoseintoleranz nicht richtig verdaut werden. Während allergische Reaktionen bei einer echten Allergie schon beim Genuss von kleinsten Mengen des betreffenden Lebensmittels auftreten, ist die Reaktion bei einer Intoleranz stets abhängig von der zugeführten Menge. Das heißt, dass bei der Laktoseintoleranz beispielsweise noch kleine Mengen Milchzucker verwertet werden können, ohne dass eine Reaktion auftritt.

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