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Orchidee des Jahres heißt Weißes Waldvöglein

Die Orchidee des Jahres 2017 steht fest: Sie hört auf den Namen Weißes Waldvöglein. Diesen hat sie wohl aufgrund ihrer Blütenform erhalten, denn sie gleicht einem Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Die Orchidee gilt in Deutschland als gefährdet und erhielt deshalb die Auszeichnung zur Orchidee des Jahres. Gekürt wurde die Pflanze vom Arbeitskreis heimischer Orchideen der Bundesländer im thüringischen Arnstadt.

Weißes Waldvöglein in Deutschland weit verbreitet

In Deutschland gilt die wildwachsende Orchidee, die stellenweise auch als Bleiches Waldvöglein bezeichnet wird, als weit verbreitet. Sie ist recht anspruchslos, was den Boden angeht und gedeiht auf Löß und Lößlehmboden ebenso wie auf Zech- und Kalkstein. Generell braucht das Weiße Waldvöglein nur wenig Licht, bevorzugt aber Standorte in Buchenwäldern.

Für die Erhaltung der Pflanze ist eine rücksichtsvolle Waldwirtschaft nötig. Diese fehlt in Nord- und Nordwestdeutschland, ebenso wie in manchem Mittelgebirge. Daher sei das Weiße Waldvöglein in diesen Gebieten nur noch selten zu finden. Übrigens wird die Orchidee des Jahres bereits seit 1988 gekürt.

Alte Waldbestände ideal für Weißes Waldvöglein

Besonders wohl fühlt sich das Weiße Waldvöglein übrigens in alten Waldbeständen. Dort ist die Bodenschicht bereits gut ausgebildet und Bäume und Pilze gedeihen ebenso gut, wie das Weiße Waldvöglein. Schäden an der Pflanze entstehen zumeist durch eine radikale Nutzung des Waldes und durch Wildverbiss.

In ganz Deutschland wachsen übrigens 60 wilde Orchideenarten. Teilweise entwickeln sie stattliche Pflanzen, teilweise bleiben sie winzig und unscheinbar. Wie die Orchideenfreunde Deutschlands kritisieren, müsse man vor allem auf bedrohte Lebensräume achten. Jutta Haas vom Arbeitskreis Orchideen Hessen betrachtet mit Sorge die vielen Diebstähle wilder Orchideen. Oft seien es bestens organisierte Diebe, die die Standorte plünderten. Zwar kümmere man sich in den Arbeitskreisen der Länder darum, bringe den Diebstahl auch zur Anzeige, doch die Orchideen bleiben weiter bedroht. So konnte man in Niedersachsen nur noch feststellen, dass in einem Feuchtgebiet die gesamten Knabenkräuter ausgegraben wurden. Dabei können die Pflanzen ohne die Lebensgemeinschaft, in der sie natürlicherweise vorkommen, nicht lange überleben.

Quelle: dpa

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