Der Einbruch der
Wie sah die Entwicklung der Ölpreis in jüngster Zeit aus?
Schon seit Jahresbeginn unterlag der Ölpreis an den Rohstoffbörsen kräftigen Schwankungen. Am 3. Oktober 2018 wurde der bisherige Jahreshöchststand erreicht. Für die Sorte WTI wurden pro Barrel an diesem Tag bis zu 76,41 Dollar verlangt. Das Barrel der Sorte Brent kostete zeitgleich 86,29 Dollar. Danach folgte ein rasanter Absturz der Handelspreise. Am 28. November 2018 erreichte die Sorte WTI mit 50,29 Dollar ihren Jahrestiefstand. Bei der Sorte Brent folgte der bisher niedrigste Preis des Jahres am 30. November 2018 mit 58,71 Dollar pro Barrel.
Das entspricht einem Preissturz um rund ein Drittel im Verlauf von wenigen Wochen. Mit den Beschränkungen der Fördermengen wollen die OPEC-Länder die daraus resultierenden Gewinnverluste kompensieren. Im Gespräch ist eine Reduzierung um 1,3 Millionen Barrel pro Tag. Eine derart drastische Reduzierung will Russlands Präsident Putin nicht befürworten, aber grundsätzlich wird auch er einer Begrenzung zustimmen. Suhail Al Mazrou, der aktuelle Präsident der OPEC, gab in einem Interview mit Bloomberg an, ist sich sicher, dass am 6. und 7. Dezember 2018 in Wien eine Übereinkunft erzielt wird. Die Vorankündigung der OPEC hat zusammen mit der Drosselung der Ölförderung in Kanada bereits zum Börsenstart am 3. Dezember 2018 zu einer deutlichen Erhöhung der Ölpreise an den Rohstoffbörsen gesorgt. Die Preise für beide Sorten legten kurz nach Handelsstart um mehr als fünf Prozent zu.
Welche Ursachen und Konsequenzen hat der angedachte OPEC-Beschluss?
Für die Reduzierung der Ölpreise in den letzten Wochen gibt es zwei Hauptursachen. Einerseits haben die USA ihre täglichen Fördermengen deutlich erhöht. Anderseits gibt es erste Befürchtungen, dass sich die Konjunktur weltweit abschwächen könnte. In Deutschland hatten die Lieferanten von Benzin und Diesel die Preisreduzierungen noch nicht weitergegeben. Die Preise lagen im November deutlich über den Benzin- und Dieselpreisen beispielsweise in Österreich, Tschechien, Polen und Frankreich. Die Logik legt also nahe, dass ein dramatischer Anstieg der Kraftstoffpreise in Deutschland nicht eintreten dürfte. Allerdings spricht ein Blick auf den Kalender dagegen. Spätestens in der Kalenderwoche 51 müssen sich Autofahrer auf saisonal steigende Kraftstoffpreise einstellen.
Quelle: Börse Frankfurt, Bloomberg, ADAC
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