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Öffentliche Verkehrsmittel leiden unter niedrigem Fahrgastaufkommen

Old fashioned tram in the city center, Prague

Die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel gehören zu den Unternehmen, die von der Coronakrise in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das belegt ein Blick auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen.

Die Statistik zum Fahrgastaufkommen sieht im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt schlecht aus. Das geht aus offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Vor allem die Beschränkungen im ersten Quartal 2021 haben Spuren hinterlassen. Das gilt für die Nah- und Fernstrecken der Deutschen Bahn genauso wie für alle Privatbahnen sowie Linienbusse und Straßenbahnen. Die für den öffentlichen Nahverkehr verzeichneten Rückgänge dürften nach Einschätzung der Verkehrsexperten sogar noch umfangreicher sein, als es die veröffentlichten Zahlen belegen. Der Grund ist, dass darin die Rückgänge bei der Nutzung von Zeitkarten nicht enthalten sind. Eine Zahl ist besonders beeindruckend. Im ersten Halbjahr 2021 wurden im gesamten Linienverkehr 42 Prozent weniger Fahrgäste gezählt als im ersten Halbjahr 2019. Das macht deutlich, wie stark sich die Corona-Beschränkungen ausgewirkt haben.

Wie sah die Entwicklung der Fahrgastzahlen im ersten Halbjahr 2021 genau aus?

Das Fahrgastaufkommen im gesamten Linienverkehr ging im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent zurück. Der Umfang der Personenkilometer reduzierte sich zeitgleich um 25 Prozent. Da größte Minus gab es mit 38 Prozent im Fernverkehr. Der Fernverkehr per Linienbus war deutlich stärker betroffen als der Fernverkehr per Eisenbahn. Im Nahverkehr war die Eisenbahn mit einem Minus von 34 Prozent am stärksten vom Rückgang des Fahrgastaufkommens im ersten Halbjahr 2021 betroffen. Die Fahrgastzahlen brachen zeitgleich bei den Betreibern von Straßenbahnen um 23 Prozent ein. Am besten kamen im Nahverkehr die Betreiber von Linienbussen mit einem Minus von 10 Prozent weg.

Alleinige Betrachtung des 2. Quartals 2021 sieht deutlich besser aus

Das erste Quartal 2020 war nur zu einem kleinen Teil von den Corona-Beschränkungen betroffen, während die Lockdowns im gesamten zweiten Quartal wirksam waren. Im ersten Halbjahr 2021 ergab sich eine umgekehrte Situation. Im zweiten Quartal 2021 stiegen die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal im gesamten Linienverkehr um 20 Prozent an. Im Fernverkehr waren die Eisenbahnen mit einem Plus von 51 Prozent die Gewinner. Überlandbuslinien brachten es zeitgleich auf einen Zuwachs von 32 Prozent. Am schlechtesten schnitten im öffentlichen Nahverkehr die Straßenbahnen mit einem Plus von 14 Prozent ab.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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