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Nobelpreisträger Medizin 2015 stehen fest

Wie das Karolinska Institut in Stockholm inzwischen offiziell bestätigt hat, werden sich den 2015er Nobelpreis für Medizin drei Forscher teilen müssen. Die diesjährigen Preisträger sind Youyou Tu, Satoshi Omura und William C. Campbell. Alle drei Preisträger werden für ihre Errungenschaften bei der Bekämpfung von Parasiten geehrt. Die Vergabe der Nobelpreise findet am 10. Dezember 2015 in Stockholm statt.

Wofür erhält Youyou Tu den Nobelpreis der Medizin?

Ohne die Forschungen von Youyou Tu gäbe des das Malariamedikament Artemisinin nicht. Der zugrunde liegende Wirkstoff wird aus den Blüten und Blättern von einjährigem Beifuß gewonnen. Er hat sich in den Studien als wirksam gegen Plasmodium falciparum erwiesen. Dabei handelt es sich um einen Erreger, der inzwischen Resistenzen gegen zahlreiche andere Wirkstoffe entwickelt hat. Die Entdeckung der Wirksamkeit von Artemisin gegen Malaria hat Youyou Tu bereits in den 1970er Jahren gemacht. Dafür erhielt sie bereits im Jahr 2011 den Albert Lasker Award for Clinical Madical Research. Wie bedeutsam Medikamente gegen Malaria sind, belegen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Danach werden weltweit pro Jahr rund zwei Millionen Menschen mit dem Erreger der Malaria infiziert.

Wofür erhalten William C. Campbell und Satoshi Omura den Nobelpreis?

Satoshi Omura und William C. Campbell ist die Entdeckung des Wirkstoffs im Präparat Avermectin zu verdanken. Die Avermectine zählen sich zu den Neurotoxinen und werden ebenfalls zur Bekämpfung von Parasiten beim Menschen sowie bei Nutztieren eingesetzt. Die Wirksamkeit der Avermectine wurde sowohl bei der Flussblindheit als auch bei der Elefantiasis nachgewiesen.

Die Erreger der Flussblindheit sind Filarien der Fadenwürmer der Spezies Onchocerca volvulus, die durch die Kriebelmücken übertragen werden. Die Gefahr ergibt sich aus der langen Inkubationszeit und der Tatsache, dass die Fadenwürmer im menschlichen Körper bis zu 17 Jahre alt werden können. Zur Bekämpfung der Flussblindheit wird Suramin kombiniert mit Ivermectin eingesetzt. So werden sowohl die erwachsenen Fadenwürmer als auch die Filarien abgetötet.

Bei der Elefantiasis wurden inzwischen neben genetischen Faktoren und Venenentzündungen auch Infektionen mit Fadenwürmern der Spezies Brugia malayi und Wucheria bancrofti ausgemacht. Die Elefantiasis führt zu einer deutlich sichtbaren Verformung von Körperpartien durch einen Lymphstau. Diese durch Infektionen verursachten Formen der Elefantiasis können mit Avermectin therapiert werden.

Quelle: nobelprizemedicine.org

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