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Neue Studie: Genmutation reduziert notwendige Schlafdauer

Waren Sie schon einmal neidisch auf Menschen, die sich dauerhaft mit vier Stunden Schlaf pro Nacht arrangieren können? Eine neue Studie deckt den Einfluss der Gene auf die notwendige Schlafdauer auf.

Wissenschaftliche Untersuchungen der Forscher an der California University in San Francisco haben genetisch bedingte Unterschiede bei der Schlafdauer aufgedeckt. Die Wissenschaftler rund um Ying-Hui Fu fanden einen direkten Zusammenhang mit einer Mutation des Gens ADRB1. Sie verkürzt die Zeit des für eine komplette Erholung notwendigen Schlafs erheblich.

Wie verändert die Genmutation die Schlafdauer der Betroffenen?

Die Mutation des Gens ADRB1 sorgt für eine verstärkte Aktivierung der Hirnzellen der sogenannten dorsalen Pons. Diese Hirnregion ist für die Regulierung der Wach- und Schlafphasen verantwortlich. Ying-Hui Fu hatte zuerst ein Dutzend Mitglieder einer Familie untersucht, die sich dauerhaft nach etwa 4,5 Stunden Schlaf pro Nacht leistungsfähig und ausgeruht fühlen. Er fand heraus, dass alle Familienmitglieder diese Genmutation haben. Zur Bestätigung der Hypothese führten die Wissenschaftler ergänzend Versuche mit Ratten durch. Auch dort wurde ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Verlängerung der Wachphasen und der Mutation am Gen ADRB1 gefunden. Es sind nicht die einzigen Hinweise auf eine genetische Disposition für eine vom allgemeinen Durchschnitt abweichenden Schlafdauer. Zuvor hatten die Wissenschaftler der Universität in San Francisco bereits einen Zusammenhang mit einer Mutation des Gens DEC2 gefunden. Auch diese Genmutation verkürzt die für eine Erholung notwendige Schlafdauer signifikant. Noch sind diese Mutationen allerdings nicht sehr verbreitet. Ying-Hui Fu gab in den Kommentaren an, dass die Studie Ansätze für die Entwicklung von Medikamenten liefert, die Menschen mit einem überdurchschnittlich hohen Schlafbedarf helfen könnten. Bis es soweit ist, werden aber noch einige Jahre vergehen.

Welche Schlafdauer haben Menschen in Deutschland im Durchschnitt?

Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Danach liegt die durchschnittliche Schlafdauer von Männern aus allen Altersgruppen bei 501 Minuten pro Nacht. Frauen brauchen im Schnitt etwa acht Minuten mehr Schlaf pro Nacht. Mit Abstand am längsten ist die durchschnittliche Schafdauer mit 573 Minuten in der Gruppe der 10- bis 17-jährigen Deutschen. Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren brauchen im Durchschnitt 512 Minuten Schlaf pro Nacht. Den geringsten Schlafbedarf haben in Deutschland Menschen zwischen 30 und 44 Jahren. Er liegt bei 482 Minuten pro Nacht.

Quelle: newscientist, statista

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