Hurrikan „Dorian“´: Wie ist die aktuelle Lage?

In Florida laufen die Vorbereitungen auf das Eintreffen des Hurrikans „Dorian“ auf Hochtouren. Das ist dringend notwendig, denn inzwischen wurde er auf Stufe 4 von 5 hochgestuft.

Die amerikanischen Meteorologen der NOAA und des National Hurricane Centers gehen davon aus, dass Hurrikan „Dorian bis zum Landfall in Florida weiter an Kraft zunehmen wird. Dafür sorgt die Energie, die in den Fluten des Atlantiks steckt. In der Karibik werden an der Oberfläche aktuell Wassertemperaturen um die 29 Grad Celsius gemessen. Auch die Verlangsamung der Zuggeschwindigkeit macht den Hurrikan immer gefährlicher.

Wann und wo trifft Hurrikan „Dorian“ in Florida auf Land?

Aktuell bewegt sich Hurrikan „Dorian“ in Richtung Westen. Nach den derzeitigen Berechnungen trifft das Zentrum des Wirbelsturms in der Nacht vom 2. zum 3. September 2019 auf Höhe Miami auf Festland. Die Prognosen gehen davon aus, dass er als Stufe-4-Wirbelsturm dort ankommt und nach dem Landfall in Richtung Norden abdreht. Das heißt, im gesamten US-Bundesland Florida muss mit immensen Schäden durch Sturmböen, Startregen und Flutwellen gerechnet werden. Aktuell treten im Umfeld des Hurrikans durchschnittliche Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde auf. Auf dem Weg in den Norden von Florida dürfte der Wirbelsturm aktuellen Hochrechnungen zufolge auf einen Kategorie-3-Sturm zurückgestuft werden. Wenn er die südlichen Bereiche der Bundesstaaten Alabama und Georgia erreicht, dürfte es sich um einen Wirbelsturm der Kategorie 2 handeln. In Georgia wurde inzwischen ebenfalls vorsorglich der Notstand ausgerufen.

Was umfassen die Vorbereitungen auf das Eintreffen des Hurrikans „Dorian“?

Es wird damit gerechnet, dass umfangreiche Evakuierungen angeordnet werden müssen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören deshalb verlässliche Echtzeitinformationen für die Bevölkerung. Die großen Lokalzeitungen haben deshalb die Paywalls für ihre Inhalte deaktiviert und gewähren während der Zeit der Aktivität von Hurrikan „Dorian“ einen uneingeschränkten und kostenlosen Zugang zu ihren Inhalten. Der Kommunikationsdienstleister Comcast lässt eine kostenlose Nutzung aller in Florida betriebenen WLAN-Hotspots zu. Seit Gouverneur Ron DeSantis den Notstand ausgerufen hat, können sich die Bewohner an mehreren Dutzend Stellen kostenlose Sandsäcke abholen. Dafür ist der Nachweis notwendig, dass die Empfänger tatsächlich in Florida wohnen. Die Vorbereitung auf Flutwellen ist dringend notwendig, denn nach den aktuellen Berechnungen wird die vor dem Wirbelsturm hergeschobene Flutwelle Florida genau zum Höchststand der Gezeitenflut treffen. Allerdings müssen sich die Einheimischen auf lange Wartezeiten an den Ausgabestellen einrichten. Das ergibt sich aus zahlreichen Posts bei Twitter.

Auch Gefängnisse in Florida bereiten sich auf Hurrikan „Dorian“ vor

In Florida gibt es mehrere Gefängnisse unmittelbar an der sehr flachen Küste. Viele Angehörige haben Angst um die Insassen, weil die Standorte große Gefahren einer Überflutung bergen. Einige Insassen und Angehörige baten die Gefängnisleitungen deshalb um die Vorverlegung ihrer für Sonntag oder Montag ohnehin geplanten Entlassung. Diese Bitten wurden abgelehnt. Stattdessen teilten die Gefängnisleitungen mit, dass sie für die zu entlassenden Häftlinge Notquartiere bereitstellen. In den Gefängnissen wurden die vergitterten Fenster zum Schutz vor Hurrikanschäden bereits mit vernagelten Brettern gesichert. Die Konsequenz sind unerträgliche Bedingungen in den Zellen. Angst um eine durchgängige Versorgung müssen sich die Häftlinge und ihre Angehörigen nicht machen. Das Justizministerium in Florida hat bereits damit begonnen, die Gefängnisse mit zusätzlichen Wasser- und Lebensmittelvorräten auszustatten. Auch auf notwendig werdende Evakuierungen hat sich das Justizministerium bereits vorbereitet. Allerdings gibt es aus Sicherheitsgründen keine Informationen zu den Evakuierungsplänen.

Quelle: NOAA, National Hurricane Center, Miami Herald

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