Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Neue Erkenntnisse zum Vulkan im Yellowstone Nationalpark

Erdbeben gehören zu den Katastrophen, die von den Wissenschaftlern mittlerweile auch für die Erforschung der Vorgänge im Erdinneren ausgenutzt werden können. Dabei nutzen die Geologen die Tatsache aus, dass sie von jedem Erdbeben aus Schwingungswellen durch den gesamten Erdmantel ausbreiten. Bebt die Erde beispielsweise in Japan, können diese Schwingungswellen auch in Nordamerika gemessen werden. Genau das hat jetzt dazu beigetragen, die geologischen Strukturen zu erkennen, die sich unter der Vulkanlandschaft des Yellowstone Nationalparks befinden.

Gigantisches Magmareservoir unter dem Yellowstone Nationalpark

Dass sich unter dem Yellowstone Nationalpark eine riesige Magmakammer befindet, ist schon seit längerer Zeit unumstritten. Was von den Wissenschaftlern bisher nicht schlüssig erklärt werden konnte, war die Menge des Kohlendioxids, die vom Boden des Yellowstone Nationalparks und über die dort vorhandenen Thermalquellen abgegeben wird. Mit der Messung der von Erdbeben in aller Welt ausgehenden Schwingungswellen haben Wissenschaftler der University of Utah jetzt die Existenz einer noch größeren Magmakammer nachweisen können. Welche gigantischen Ausmaße die untere Magmakammer hat, machte Jamie Farrell mit einem Vergleich in einem Pressestatement deutlich. Er erklärte, dass die Menge des Magmas in der neu entdeckten Kammer ausreicht, um elf Mal das Volumen des Grand Canyon komplett zu füllen.

Entdeckung der zweiten Magmakammer ist keine Überraschung

Dass es unter dem Yellowstone Nationalpark eine weitere Magmakammer geben muss, darüber waren sich die Wissenschaftler bereits seit längerer Zeit einig. Das betonte Christoph Breitkreuz in seinem Kommentar zur Entdeckung der unteren Magmakammer. Der an der TU Freiberg tätige Geologe leitet das davon ab, dass es zwischen der flüssigen Gesteinssäule im Erdmantel und der Kammer unter der Caldera des Vulkans im Yellowstone Nationalpark eine Verbindung geben muss. Bisher gingen die Geologen davon aus, dass die Magmakammer unter der Caldera aus einer Tiefe von mehr als 700 Kilometern gespeist wird. Nun ist klar, dass die Kanäle des potentiell gefährlichen Vulkans bis in knapp 3.000 Kilometer Tiefe reichen könnten. Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es jedoch bisher noch nicht. Die Geologen betonen, dass sich die Entdeckung der zusätzlichen Magmakammer auf die bisherigen Hypothesen zur Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs des Vulkans im Yellowstone Nationalpark nicht auswirkt.

Quelle: Zeit

About Author