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Nahm der Salmonellenausbruch 2014 in Bayern seinen Anfang?

Im Sommer 2014 waren aus Großbritannien, Luxemburg, Frankreich, Österreich und Deutschland mehrere Hundert Fälle von Infektionen mit Salmonellen gemeldet worden. Dabei hatte es mindestens zwei Todesfälle gegeben. Inzwischen sind die Ermittlungen zum europaweiten Salmonellenausbruch im vergangenen Jahr weitgehend abgeschlossen. Das Ergebnis zeigt, dass das Unternehmen „Bayern-Ei“ mit rechtlichem Hauptsitz in Aiterhofen dafür verantwortlich gewesen sein soll. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Regenburg ermittelt inzwischen gegen Stefan Pohlmann, den Inhaber der Firma „Bayern-Ei“.

Wie wurden die Salmonellen nach Bayern zurückverfolgt?

Jeder Erreger lässt sich anhand eines genetischen Fingerabdrucks sehr genau identifizieren. Bei den an Salmonellen Erkrankten wurden Proben genommen. Die genetischen Fingerabdrücke der in diesen Proben enthaltenen Salmonellen stimmen mit der Unterart überein, die in den Proben gefunden wurden, die in den Ställen von „Bayern-Ei“ entnommen worden waren. An den vier deutschen Standorten des Unternehmens leben insgesamt rund eine Million Hühner. Auf die Spur von „Bayern-Ei“ waren die Ermittler gekommen, als die Lieferwege der von den Erkrankten verzehrten Eier zurückverfolgt wurden. Die Zustände in den vier Niederlassungen scheinen sich bis heute nicht verbessert zu haben. Das zeigen Videos, die vom Verein „Soko Tierschutz“ erst kürzlich heimlich in den Legebatterien aufgenommen wurden. Dort sind Tierkadaver, sterbende und zerrupfte Hühner zu sehen.

Behörden regierten beim Salmonellenausbruch nur zögerlich

Die ersten Hinweise auf den Salmonellenausbruch gingen beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bereits im Juli 2014 ein. Doch dort reagierte man sehr gelassen und ließ sich mehrere Wochen Zeit, um die aus bayerischen Hühnerzuchtbetrieben genommenen Proben einzuschicken. Auch der Rückruf der mit Salmonellen verseuchten Eier aus Bayern erfolgte erst mit einer erheblichen und aus heutiger Sicht nicht vertretbaren Verzögerung. Das Bundesamt für Verbraucherschutz beschwert sich in einer internen Mail außerdem darüber, dass die Zusammenarbeit des Bayerischen Landesamts für Lebensmittelsicherheit mit ihren Kollegen im Ausland unzureichend war. Die Informationspolitik des Landesamts wird in der Mail wörtlich als „rudimentär“ bezeichnet. Inzwischen haben auch die die europäische Lebensmittelaufsicht EFSA und die Seuchenschutzbehörde ECDC harte Kritik am Verhalten der bayerischen Behörden im Zusammenhang mit dem Salmonellenausbruch 2014 geübt.

Quelle: Focus

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