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Fisch – wie gesund ist er wirklich?

Die Deutschen lieben Fisch. Fangfrisch wird er besonders in Meeresnähe sehr gerne verspeist. Statistiken zufolge verzehrt jeder Bundesbürger 15 Kilogramm Fisch pro Jahr – Tendenz steigend. Kein Wunder, wird Lachs, Aal, Forelle und Co. doch auch gesundheitlich ein großer Nutzen nachgesagt. Jetzt kommen jedoch alarmierende Daten ans Licht. Laut einem „Spiegel“-Bericht liegen der Bundesregierung erschreckende Zahlen zur Verwendung von antimikrobiellen Medikamenten in der Fisch- und Krustentierproduktion vor. Dies betrifft also vor allem gezüchteten Fisch.

Medikamente im Zuchtfisch gefunden

Die Untersuchungen wurden im Rahmen des Europäischen Schnellwarnsystems durchgeführt. Dabei entdeckten die Prüfer in 183 Fällen pharmakologisch wirksame Stoffe im Fisch. Dabei soll es vor allem um Rückstände von Malachitgrün, einer klassischen Fisch-Arznei, gehen. Diese steht beim Menschen im Verdacht, Krebs auslösen zu können. Außerdem soll sie das Erbgut schädigen. Bei Speisefischen darf Malachitgrün, ein Antiparasitikum, eigentlich gar nicht als Arzneimittel angewendet werden.

Neben diesen Rückständen fand man bei der Untersuchung auch Abbauprodukte verschiedener Antibiotika und Antiseptika im Zuchtfisch. Bei den Krustentieren wurde dieser Fund sogar in 306 Fällen bestätigt. Untersucht wurden neben Lachs, auch Forellen und Shrimps aus Aquakulturen. Die Untersuchungen begannen bereits 2005 und liefen bis zum März 2014.

Illegale Medikamentengabe an Zuchtfisch

Insgesamt fanden die Kontrolleure in sechs Prozent aller Fälle entsprechend belastete Fische und Krustentiere. Allerdings könne das Bundeslandwirtschaftsministerium nicht sagen, aus welchen Betrieben die belasteten Proben stammen, heißt es weiter.

Oliver Krischer, Grünen-Bundestagsabgeordneter, erklärt, dass mit diesen Ergebnissen ein klarer Hinweis darauf gegeben sei, dass in der deutschen Fischzucht Medikamente ins Futter gemischt werden. Dies sei im Falle von Malachitgrün sogar illegal. Dem „Spiegel“ gegenüber erklärte er, dass durch den Masseneinsatz der Medikamente Resistenzen gegen Arzneimittel beim Menschen entstehen könnten und so dessen Gesundheit gefährdeten. Hier sei Handlungsbedarf gegeben.

Quelle: N-TV

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