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Nachlass der kuriosen Art: zerschnittene Banknoten

Immer wieder gibt es Menschen, die mit ihren Angehörigen so zerstritten sind, dass sie ihnen das Erbe am liebsten entziehen möchten. In Deutschland ist das auf der Basis der Pflichtteilsregelung nach den Paragrafen 2303 BGB und 10 Lebenspartnerschaftsgesetz nur zum Teil möglich. Die Entziehung des Pflichtteils nach dem Paragrafen 2333 BGB ist an strenge Bedingungen gebunden, die entweder Straftaten oder eine Verletzung der Unterhaltspflicht gegenüber dem Erblasser umfassen. In den USA orientiert sich der Pflichtteil für Kinder und Ehegatten am Bedarf, ansonsten sind freie Regelungen im Testament möglich. In Österreich gilt das so genannte Noterbe. Die dazugehörigen Regelungen finden sind im ABGB und ähneln der deutschen Rechtslage.

Kinder einer Rentnerin hatten Glück – Nationalbank half

Im Nachlass einer Rentnerin aus Österreich fanden die Erben einen sehr kuriosen Schatz. Die Rentnerin hatte Banknoten im Wert von knapp einer Million Euro zerschnitten. Offenbar wollte die 85-Jährige ihren Angehörigen die 950.000 Euro nicht gönnen. Die zerschnittenen Banknoten wurden vor dem Bett in der Seniorenresidenz gefunden, von der sie erst kurz zuvor aufgenommen worden war. Außerdem besaß sie Sparbücher mit Guthaben von mehreren Hunderttausend Euro. Obwohl bekannt ist, dass beschädigte Banknoten von den Bundesbanken nur dann eingetauscht werden, wenn sie mindestens zur Hälfte in Ordnung sind, fragten die Erben dort nach. Die österreichische Bundesbank zeigte sich entgegenkommend und ersetzte den Angehörigen der Rentnerin den Wert der zerschnittenen Banknoten.

Warum entschied die Bundesbank zu Gunsten der Erben?

Über die tatsächliche Motivation der Rentnerin ist nichts bekannt. Eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden. Die Erben, die Polizei und auch die Mitarbeiter der Seniorenresidenz können auch nicht ausschließen, dass sich die Frau in einer „psychischen Ausnahmesituation“ befunden haben könnte. Genau das war die Annahme der österreichischen Bundesbank, die daraufhin die zerschnittenen Euro-Scheine ersetzte, obwohl sie nicht mehr zur Hälfte intakt waren.

Quelle: Kurier Österreich

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