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Nabu: Wildtier-Hotline in Berlin gefragt

Vor gut einem Jahr wurde die Wildtier-Hotline in Berlin eingerichtet. Jetzt zieht der Nabu ein erstes Fazit: Die Hotline ist gefragt. Gut 2.500 Anfragen habe es laut Katrin Koch vom Naturschutzbund (Nabu) Berlin bereits gegeben.

Typisch seien Anrufe, wenn die Bürger Wildschweine im eigenen Garten sichten und die Frage danach, wie man sich zutraulichen Füchsen gegenüber verhalten sollte. Wie Koch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur weiter ausführte, kommen die Anrufe bei der Hotline aus allen Bezirken der Bundeshauptstadt. Allerdings seien die Randbezirke in Waldnähe noch am häufigsten vertreten.

Nach Schätzungen leben in Berlin Tausende von Wildtieren. Im Auftrag des Senats hat der Nabu die Wildtierberatung in Berlin übernommen. Wildschweine, Füchse und Waschbären sind die häufigsten Gründe für die Anrufe. Koch erklärte aber nochmals eindringlich, dass man an der Wildtier-Hotline in Berlin einzig für die Beratung zuständig sei. In Notfällen müssen Bürger weiterhin die Polizei und Feuerwehr informieren.

Je nach Wohnort des Anrufers können die Mitarbeiter an der Hotline auf speziell ausgebildete Jäger, die für das Stadtgebiet zuständig sind, verweisen, wenn etwa ein kranker Fuchs im Sandkasten liegt. Insbesondere die Angst, bei dem Kontakt mit dem Tier an Tollwut zu erkranken oder den Fuchsbandwurm zu bekommen, ist weit verbreitet. Wie Koch erklärte, gibt es beides aber in Berlin nicht mehr, so dass die Wildtier-Hotline ebenfalls die Aufgabe übernimmt, die Anrufer zu beruhigen.

Wildtier-Hotline in Berlin klärt auf, warum die Tiere kommen

Eine der Hauptaufgaben der Wildtier-Hotline ist es, die Bürger zu beraten, wie sie die Wildtiere wieder loswerden oder warum sie überhaupt kommen. Oft sind löchrige Zäune am eigenen Grundstück verantwortlich für das Eindringen der Wildschweine in den Garten. Die milden Winter der letzten Jahre und ein großes Angebot an Eicheln und Bucheckern sorgen zudem dafür, dass sich die Wildschweine rasant vermehren können.

Außerdem ist es schwierig, am Stadtrand auf Jagd zu gehen, da die Wälder auch von vielen Spaziergängern genutzt werden. Zusätzlich bieten Mülltonnen, Imbissbuden und Komposthaufen ideale Nahrung für Wildschweine und locken diese an. Die Tiere lernen sehr schnell, wo Menschen sind, die sie füttern und verlieren so die Scheu gegenüber dem Menschen. Dabei ist es in der Hauptstadt verboten, Wildtiere zu füttern, bei Zuwiderhandlungen kann sogar ein hohes Bußgeld verhängt werden.

Während die Wildschweine und Füchse laut Koch noch recht einfach vom eigenen Grundstück ferngehalten werden können, sieht es beim Waschbären schon anders aus. Als begnadeter Kletterer setzt er auch über hohe Zäune problemlos hinweg. Jedoch sollte man es ihm nicht zu leicht machen. So sind es oft kaputte oder offene Kellerfenster und undichte Dächer, durch die der Waschbär ins Haus gelangt. Dagegen könne man vorgehen. Wer sich trotzdem von den Tieren belästigt fühlt, ist in Berlin selbst für die Sicherheit seines Eigentums verantwortlich und muss den Kammerjäger auf eigene Kosten bestellen.

Quelle: Focus

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