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Bunthörnchen übertragen neues Bornavirus

Bunthörnchen als Verwandte des Eichhörnchens, sind niedlich anzusehen und beliebte Zoo- und Haustiere. Allerdings stehen sie jetzt unter Verdacht, ein neues Bornavirus zu übertragen. Drei Tierzüchter, die sich mit der Zucht der putzigen Tierchen befassten, sind bereits an Gehirnhautentzündung gestorben. Fachleute geben jetzt Verhaltensregeln aus, um weitere Todesfälle zu vermeiden. So erklärt Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, dass man den Kontakt zu Bunthörnchen vorerst unterbinden sollte.

Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit empfiehlt Haltern und Zoos, eventuell erkrankte oder gestorbene Tiere unverzüglich zur Untersuchung zum Tierarzt zu bringen. Schmidt-Chanasit hat bereits drei Fälle am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin untersucht. Die Bunthörnchen-Halter waren an Gehirnentzündungen gestorben. Die Viruslast soll laut Schmidt-Chanasit bereits sehr hoch gewesen sein. Bisher sind dem Virologen noch keine weiteren Fälle bekannt, allerdings wollte er ältere Fälle von Gehirnhautentzündungen noch genauer untersuchen.

Bunthörnchen aus Mittelamerika als Überträger des Bornavirus?

Man geht mittlerweile davon aus, dass die drei Toten sich bei Bunthörnchen infiziert hatten, die sie aus Mittelamerika importiert hatten. Alle drei Todesfälle fanden in Sachsen-Anhalt statt. Die Todesfälle ereigneten sich dabei in der Zeit von 2011 bis 2013. Übertragen werden kann das Bornavirus durch Biss- und Kratzverletzungen.

Die Forscher gehen dabei davon aus, dass es sich um ein neues Bornavirus handelt. Dieses ist bisher vor allem unter Pferden verbreitet. Man weiß bereits, dass es auch beim Menschen vorkommen kann, allerdings gibt es noch keine Einigkeit darüber, welche Symptome es beim Menschen auslöst.

So gibt es einige Experten, die einen Zusammenhang zwischen dem Bornavirus und psychischen Erkrankungen vermuten. Allerdings ist die These in der Fachwelt noch umstritten. Die Bunthörnchen als nahe Verwandte des Eichhörnchens leben natürlicherweise in Mittelamerika. In Deutschland werden sie in Zoos und als Haustiere gehalten, gelten jedoch als extrem stressanfällig. Das Friedrich-Loeffler-Institut gibt daher zu bedenken, dass eine Probenentnahme von Speichel, Kot oder Blut bei den Tieren nur schwierig möglich ist.

Quelle: Focus

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