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Möbelbranche klagt vor IMM

Die Möbelbranche klagt kurz vor der bevorstehenden Internationalen Möbelmesse (IMM) in Köln über die derzeit herrschende Rabattschlacht am Markt. Zwar konnte man auch 2016 wieder steigende Umsätze in der Branche verzeichnen, trotzdem könne es bei einzelnen Unternehmen zu einer „Schieflage“ kommen, so Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie.

Warum macht sich die Möbelindustrie Sorgen?

Die deutsche Möbelindustrie sorgt sich vor allem um die angebotenen Rabatte der großen Möbelhäuser. Mit diesen verringern sich die Margen zahlreicher Hersteller deutlich, so der Industrieverband. Durch diese verringerten Margen sei es vielen Unternehmen der Branche nicht mehr möglich, dringend nötige Investitionen, etwa in die Digitalisierung oder neue Techniken, zu tätigen.

Außerdem sorgt sich die deutsche Möbelindustrie, die ihren Schwerpunkt in den Regionen Nordbayern und Ostwestfalen hat, um die zunehmenden Importe von Möbeln, etwa aus Polen. Alleine 2016 sei der Anteil an Möbeln aus dem Ausland um zwei Prozentpunkte auf jetzt 64 Prozent gestiegen. 2016 konnte die deutsche Möbelindustrie, die vorwiegend aus mittelständischen Betrieben besteht und über 84.000 Mitarbeiter beschäftigt, ihre Umsätze um 3,5 Prozent auf 18 Milliarden Euro steigern. Damit landet Deutschland im Möbelbereich weltweit auf Platz drei hinter China und den USA. Gut ein Drittel des Umsatzes wurde durch Exporte erzielt. Insgesamt ging die Zahl der in Deutschland tätigen Möbelunternehmen im vergangenen Jahr nur geringfügig um 0,1 Prozent zurück. Gleichzeitig konnte man die Zahl der Mitarbeiter um 0,4 Prozent steigern. Trotzdem bereitet die Preisschlacht den Anbietern weiterhin Sorgen.

Sind die Aussichten für die Möbelindustrie 2017 schlecht?

Für das bevorstehende Jahr rechnet man in der deutschen Möbelindustrie mit einem Umsatzplus von mindestens zwei Prozent. Was zunächst gut klingt, relativiert sich nach Ansicht einiger Experten, wenn man die Vorjahreszahlen betrachtet. 2016 konnte die Möbelindustrie immerhin ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro erzielen. Auch 2017 rechnet Thomas Grothkopp, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM), mit weiter ansteigender Nachfrage seitens der Verbraucher.

Trotzdem nimmt die Konzentration der Branche aufgrund des scharfen Wettbewerbs stetig zu. Im vergangenen Jahr konnten die Top Ten Unternehmen der deutschen Möbelbranche erneut Marktanteile hinzugewinnen und haben somit mehr als die Hälfte des branchenweiten Umsatzes erzielt. Vor allem die Übernahme bestehender Unternehmen führt zu diesen deutlichen Zuwächsen.

Ebenfalls ist die Verkaufsfläche des deutschen Möbelhandels 2016 weiter angewachsen. Sie liegt mittlerweile bei mehr als 23 Millionen Quadratmetern. Gut 5,7 Millionen Quadratmeter, also fast ein Viertel der Gesamtfläche, entfällt dabei auf die 165 „Riesen-Möbelhäuser“, die ihre Möbel auf einer Verkaufsfläche von mehr als 25.000 Quadratmetern präsentieren.

Quelle: dpa

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