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MIT untersucht mit KI Emotionalität von Videos

Die Medienwissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, haben eine künstliche Intelligenz geschaffen, mit welcher die durch Videos beim Betrachter ausgelösten Emotionen analysiert werden können. Dafür wurden mehrere Tausend Videos, Fernseh- und Kinofilme, Shows und Kurzfilme ausgewertet, die auf dem Portal Vimeo verfügbar sind. Die Wissenschaftler wollten bei ihrer Studie wissen, wann positive und wann negative Reaktionen bei den Zuschauern ausgelöst werden. Um das zu erfahren, wurden auch die Kommentare der Nutzer zu den einzelnen Publikationen in die Analyse einbezogen.

Was löst die Emotionen nach der MIT-Studie aus?

Die MIT-Medienexperten kamen gemeinsam mit den Fachleuten der McKinsey Company zu der Überzeugung, dass es oftmals nicht der Gesamtumfang der Handlung ist, von welchem die Emotionen bei den Zuschauern ausgelöst werden. Sie untersuchten auch einzelne Szenen und stellten fest, dass vor allem Nahaufnahmen von Gesichtern in Kombination mit der musikalischen Untermalung besonders intensive Gefühle hervorrufen. Dabei scheinen vor allem die Filme und Videos die größten Erfolge zu haben, die einen emotionalen Bogen schaffen, durch welchen die Zuschauer durch regelmäßige Wechsel aus positiven und negativen Gefühlen gefesselt werden. Dabei kam auch heraus, dass die überwiegende Mehrheit der Zuschauer positiv auf ein Happy End reagiert. Die auf Vimeo erlangten Erkenntnisse wurden vom MIT und McKinsey durch die Analysen mit zufällig ausgewählten Testzuschauern überprüft. Die Resultate waren identisch.

Welchen praktischen Nutzen haben die Forschungen?

Natürlich kann die vom MIT geschaffene künstliche Intelligenz selbst kein Drehbuch schreiben. Das zeigte ein Testlauf mit „Sunspring“, wo die Dialoge den Zuschauerreaktionen zufolge wie „zerhackt“ wirkten. Aber die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse machen die künstliche Intelligenz zu einem wichtigen Helfer der Drehbuchautoren. Sie bekommen damit die Chance, ganz gezielt emotionale Hoch- und Tiefpunkte zu setzen. Als Paradebeispiel benennt der McKinsey-Blog dafür den Film „Cinderella“. Dort ist die Hauptfigur zu Beginn in einer misslichen Lage, die sich dann auflöst, bevor erneute Schwierigkeiten auftreten, die zum Schluss glücklich enden. Die gemeinsame Studie von McKinsey und dem MIT bestätigt die Resultate, die Wissenschaftler der Universität von Pennsylvania bereits bei der Auswertung von Zeitungsartikeln gewonnen haben. Je mehr Emotionen (vor allem positive) beim Leser/Zuschauer zurückbleiben, desto mehr Interesse bekommen die Inhalte.

Quelle: mckinsey.com

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