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Beate Uhse AG hat Insolvenz angemeldet

Auf den ersten Blick boomt das Geschäft mit erotischen Artikeln. Doch das scheint nicht überall zuzutreffen, denn einem offiziellen Statement ist zu entnehmen, dass die Beate Uhse AG am 15. Dezember 2017 Insolvenz anmelden musste. Allerdings soll das Unternehmen den aktuellen Hinweisen zufolge nicht abgewickelt werden. Vielmehr ist eine Sanierung in Eigenverwaltung geplant. Der Insolvenzantrag wurde gestellt, um die Handlungsfähigkeit im operativen Geschäft durch den Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen der Gläubiger zu erhalten. Der Schritt wurde notwendig, nachdem sich die Verhandlungen über eine Finanzierung durch eine Investorengruppe als nicht erfolgreich erwiesen hatten. Der Insolvenzantrag bezieht sich ausschließlich auf die Holding und nicht die zum Konzern gehörenden Tochtergesellschaften.

Wer ist vom Konkurs der Beate Uhse AG betroffen?

Nach dem Bekanntwerden des Insolvenzantrags brachen die Handelswerte der Aktien des Konzerns an den Börsen massiv ein. Zeitweise verloren sie bis zu einem Drittel ihres ohnehin schon geringen Werts. Die größten Hauptaktionäre sind die niederländische Consipio Holding mit rund 30 Prozent und der Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein mit rund 13. Prozent. Knapp 48 Prozent der Aktien der Beate Uhse AG befinden sich im Streubesitz, sodass auch Kleinaktionäre heftige Verluste hinnehmen mussten. Im Besitz der Holing selbst befanden sich (Stand Sommer 2017) nur rund 0,36 Prozent aller herausgegebenen Aktien.

Zahlen und Fakten zur Geschichte der Beate Uhse AG

Die Aktiengesellschaft geht auf das 1951 gegründete Versandhaus zurück. Der erste niedergelassene Shop mit Erotikartikeln wurde im Jahr 1962 in Flensburg eröffnet. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 470 Mitarbeiter, von denen die meisten Angestellten trotz des rechtlichen Hauptsitzes in Hamburg-Fuhlsbüttel in den Niederlanden tätig sind. Der Börsengang erfolgte im Jahr 1999 und verursachte in den ersten Tagen einen Höhenflug bei den Handelswerten. Danach fielen die Handelswerte kontinuierlich.

Schon seit einiger Zeit sind die Aktien in den sogenannten Penny Stocks angesiedelt, was bedeutet, dass sie für weniger als einen Euro pro Aktien gehandelt werden. Wer seine Aktien zum Erstausgabepreis von 7,20 Euro gekauft und 2016 noch in seinem Besitz hatte, musste sich mit einem Wertverlust von knapp 98 Prozent abfinden. Vor allem der nach der Ausbreitung der pornografischen Inhalte im Internet brachen bei der Beate Uhse AG die Umsätze und Gewinne bei den erotischen Filmen und den Erlösen in den Videokabinen ein. Diese Verluste machten sich erstmals im Jahr 2007 auch mit einem dicken Minus in der Bilanz des Unternehmens bemerkbar.

Quelle: beate-uhse.ag

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