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Metro trennt sich von der Real-Kette: Massenentlassungen drohen

Schon seit einiger Zeit bemüht sich Metro, einen Käufer für die Discountkette Real zu finden. Interessenten gibt es, aber ein Verkauf dorthin würde massenhaft Arbeitsplätze kosten.

Zum Discounter Real gehören aktuell 277 Märkte mit bundesweit rund 34.000 Beschäftigten. Sollte es zu dem derzeit verhandelten Verkauf an das Konsortium X-Bricks kommen, droht bei der Tochtergesellschaft des Metro-Konzerns bis zu 10.000 Mitarbeitern die Kündigung.

Was hat der potentielle Investor mit dem Discounter Real vor?

Die Investoren von X-Bricks wollen sich lediglich „die Rosinen aus dem Kuchen picken“. Sie möchten nur die wirtschaftlich lukrativsten Standorte von Real behalten und selbst weiter betreiben. Eine ganze Reihe von Märkten soll einzeln oder in Gruppen weiterverkauft werden. Außerdem wurde durch ein Statement des Betriebsrats der Discount-Kette bekannt, dass X-Bricks zahlreiche Filialen schließen will. Er sprach von etwa 50 zu schließenden Filialen. Hinzu kommt eine von den Investoren beabsichtige Verschlankung der zentralen Verwaltung, wo allein rund 4.000 Jobs dem Rotstift zum Opfer fallen dürften. In den weiterbetriebenen Filialen dürfte sich das Sortiment nach den aktuellen Hinweisen drastisch verändern. Dadurch werden auch dort zahlreiche Mitarbeiter überflüssig. Insgesamt rechnet der Betriebsrat damit, dass bei einem Verkauf an das X-Bicks-Konsortium rund ein Drittel der derzeitigen Mitarbeiter die Kündigung erhalten.

Wissenswerte Fakten rund um den Discounter Real

Die Discountkette Real gibt es seit dem Jahr 1992. Damals wurden insgesamt fünf kleinere Handelsketten unter dieser Marke zusammengefasst. Bis zur Jahrtausendwende kamen drei weitere Marktketten hinzu. Im Jahr 2006 übernahm die Metro AG die Märkte von Walmart, von denen 70 Filialen unter der Marke Real weiterbetrieben wurden. 15 weitere Walmart-Niederlassungen wurden binnen Jahresfrist nach der Übernahme geschlossen. Zeitgleich gab Metro rund ein halbes Dutzend Real-Märkte an die Kaufland-Kette ab. In den Folgejahren trennte sich die Metro AG von weiteren Teilen ihrer Supermarktketten. Betroffen war beispielsweise die Kette „Extra“, die an die REWE Group ging. 2013 zog sich die Metro AG mit Real-Märkten teilweise aus dem Ausland zurück. Opfer dieser Aktion waren mehr als hundert Märkte der Mitte und im Osten Europas. Pläne zum Verkauf der Real-Märkte gibt es bereits seit dem Spätsommer 2018. Grund für den Verkauf sind seit der Jahrtausendwende stetig sinkende Umsätze.

Quelle: dpa

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