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Mesut Özil steigt aus Fußball-Nationalmannschaft aus

Top-Fußballer Mesut Özil hat gestern seinen Rücktritt aus der DFB-Nationalmannschaft erklärt. In der Begründung sprach er von „Rassismus“ ihm gegenüber, insbesondere gegen DFB-Präsident Reinhard Grindel erhebt Özil schwere Vorwürfe.

Der Weltmeister von 2014 und Arsenal-Profi Mesut Özil hat in einem Statement erklärt, aus der A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußballbundes (DFB) austreten zu wollen. Kurz zuvor hatte sich Özil auch zu den heftig umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geäußert. Dabei übte er heftige Kritik an Sponsoren und Medien.

Mesut Özil übt Kritik an Reinhard Grindel

In seiner auf Twitter veröffentlichten Kritik geht Özil vor allem auf DFB-Präsident Reinhard Grindel ein. Noch vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 habe er sich nicht für Özils Ansichten interessiert und damit ganz anders agiert als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den Özil noch kurz vor der WM getroffen hatte. Weiter heißt es, dass Grindel lediglich seine eigene Agenda verfolgt und aus persönlicher Eitelkeit gehandelt habe.

Wie der 29-jährige Profi-Fußballer weiter schreibt, will er sich „nicht länger als Sündenbock missbrauchen lassen dafür, dass Grindel inkompetent ist und seinen Job nicht richtig machen kann“. Es heißt in diesem Zusammenhang, dass Grindel Mesut Özil schon vorher aus der Nationalmannschaft werfen wollte, Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff sich aber für seinen Verbleib im Kader eingesetzt hätten.

Weiter klagt Özil darüber, dass er ein Deutscher sei, wenn die Mannschaft gewinne, wenn sie verliere, werde er aber als Migrant behandelt. Anders sah das dagegen bei seinen Freunden Miroslav Klose und Lukas Podolski aus. Ob das wohl an seinem muslimischen Glauben liege, stellt Özil eine rhetorische Frage.

Die Stellungnahme des Fußballers ist lang und von Zorn und Verletzung geprägt. Er berichtet von Beschimpfungen von Fans und auch Personen des öffentlichen Lebens, die ein „Deutschland der Vergangenheit“ repräsentierten, auf das er „nicht stolz“ sei und das „nicht offen für neue Kulturen“ sei. Außerdem führte Özil aus, dass er aufgrund der Behandlung, die er durch den DFB erfahren habe, das DFB-Trikot nicht länger tragen wolle. Er beklagt, dass seine Leistungen seit 2009 vergessen wurden und er sich ungewollt fühle.

Mesut Özil verteidigt Treffen mit Erdogan

Kurz zuvor, am Sonntagmittag, veröffentlichte Mesut Özil noch ein Statement zu seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Er verteidigte das Treffen Mitte Mai, an dem auch Fußball-Kollege Ilkay Gündogan teilgenommen hatte. Die Fotos von dem Treffen wurden von Erdogans Partei AKP veröffentlicht, sorgten für reichlich Kritik und überschatteten sogar die Fußball-Weltmeisterschaft 2018.

Kurz nach dem Treffen hatte sich Grindel zu Wort gemeldet und Özils Verhalten kritisiert. Zurückhaltender zeigte sich Teammanager Oliver Bierhoff, der von „mündigen Spielern“ sprach, die ihre eigenen Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür übernehmen, was Mesut Özil getan habe. Allerdings wandelten sich die Aussagen des Verbandes nach dem vorzeitigen Aus in der Vorrunde der Fußball-WM 2018. Vor allem Oliver Bierhoff zeigte sehr wankelmütige Aussagen zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. In einem Interview mit „Der Welt“ hat Bierhoff Özil sogar seine Rückendeckung entzogen.

Özil selbst äußerte sich zunächst nur zu seiner sportlichen Enttäuschung. Auf die Erdogan-Affäre reagierte er erst gestern und gab kurz darauf seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekannt.

Quelle: rae

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