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Mehr Flüchtlinge in Deutschland – Kommunen planen langfristig

Immer wieder muss die Zahl der für 2015 in Deutschland erwarteten Asylbewerber nach oben korrigiert werden. Einige Kommunen sind inzwischen von der operativen zur strategischen Planung der Unterbringung der Flüchtlinge übergegangen. Zu diesen Städten gehört auch Leipzig, wo im August 2015 knapp 2.500 Asylbewerber gezählt wurden. Die reichliche Hälfte der Asylbewerber lebte zu diesem Zeitpunkt in Notunterkünften. Das soll sich nach den Plänen der Stadtverwaltung ändern. Bevorzugt wird hier eine dezentrale Unterbringung und Betreuung. Erwartet werden bis zum Jahresende insgesamt weit mehr als 5.000 Asylbewerber. Sie bekommen in Leipzig im Rahmen des Programms „Ankommen in Leipzig“ einen 200-stündigen Kurs an der lokalen Volkshochschule angeboten, in dessen Rahmen sie einerseits die deutsche Sprache und andererseits Lesen und Schreiben erlernen können.

Welchen Weg geht Leipzig bei der Unterbringung?

Schon seit 2014 sucht die Stadtverwaltung nach Objekten, die sich zur Unterbringung von Asylbewerbern eignen. Angeboten werden können Objekte innerhalb des Stadtgebiets, in denen zwischen 50 und 150 Flüchtlinge Platz finden. Auch Offerten für möblierte Wohnungen mit einem bis vier Zimmern sowie schlicht ausgestattete Pensionen und Ferienwohnungen sind für die Stadtverwaltung interessant. Damit soll die notfallmäßige Unterbringung der Flüchtlinge in Zeltlagern und Turnhallen vermieden werden. Schon an den bisher zur Debatte stehenden Objekten wird deutlich, dass die Stadtverwaltung bei der Suche nach Unterkünften sehr kreativ ist.

Schulen und Altenheime werden für Flüchtlinge hergerichtet

Im Dezember soll das einstige Altenpflegeheim in der Waldstraße als Obdach für 270 Asylbewerber seine Pforten öffnen. Es wurde außer Betrieb genommen, nachdem die Bewohner in ein neues Objekt in der Goyastraße umgezogen waren. Noch im September 2015 sollen 330 Plätze für Asylbewerber in Schulen in der Bernhard-Göring-Straße und im Dösner Weg bereitgestellt werden. Zum Jahresbeginn 2016 sollen zwei Containerdörfer auf der Alten Messe ihre Pforten für Flüchtlinge öffnen. Zusammen mit der bis dahin präparierten Messehalle 13 sollen hier Kapazitäten von bis zu 1.100 Plätzen entstehen. Ein weiterer Containerbau soll am „Prager Dreieck“ Platz für bis zu 250 Asylbewerber bieten. Ein einstiges Verwaltungsgebäude in der Friesenstraße soll als Unterkunft für bis zu 210 Flüchtlinge vorbereitet werden. Im Jahr 2017 soll ein Neubauobjekt in der Arno-Nitsche-Straße fertig sein, in dem 350 Flüchtlinge untergebracht werden können.

Quelle: MDR

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