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Mehr Ausgaben für den Nachwuchs

Deutsche Eltern geben immer mehr Geld für ihren Nachwuchs aus. Besonders Einzelkinder und Kinder von gut betuchten Eltern kosten den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts  besonders viel Geld . Die Aufwendungen für das Einzelkind stiegen innerhalb von fünf Jahren um 6,4 Prozent. Bei zwei Kindern war ein Anstieg von 8,5, bei drei Kindern von sieben Prozent zu erkennen. Dies belegt die aktuelle Studie des Statistischen Bundesamts unter dem Titel „Konsumausgaben von Familien für Kinder“. Die Analyse basiert auf einer der größten Einkommensbefragungen in der EU, die 2008 durchgeführt wurde. An ihr nahmen auch rund 60.000 Haushalte in Deutschland teil.

Einzelkinder sind besonders teuer

Die meisten Ausgaben werden von Eltern für Einzelkinder aufgebracht. 584 Euro monatlich geben die Paare für den Nachwuchs aus. Das sind gut 35 Euro mehr als im Jahr 2003, als die letzte Analyse dieser Art durchgeführt wurde.

Bei zwei Kindern liegen die durchschnittlichen Ausgaben bei 515 Euro monatlich pro Kind, was einem Plus von je 40 Euro entspricht. Bei drei Kindern werden monatlich 484 Euro pro Kind ausgegeben, auch hier noch 32 Euro mehr als fünf Jahre zuvor. Die Unterschiede sollen sich laut Statistikern daraus ergeben, dass Einzelkinder höhere Anschaffungskosten verursachen. Kleidung und Spielsachen können nicht mehrfach genutzt werden, wodurch die Gesamtausgaben ansteigen.

Weiterhin zeigten die Untersuchungen auf, dass die Ausgaben für den Nachwuchs nicht nur absolut, sondern auch relativ anstiegen. Bei Einzelkindern wenden Eltern 21,4 Prozent der Konsumausgaben fürs Kind auf. Bei zwei Kindern ist es rund ein Drittel (32,7 Prozent) und bei drei Kindern schon 42,3 Prozent. Die Steigerung liegt dabei zwischen 0,2 und 0,6 Prozentpunkten gegenüber 2003. Gut die Hälfte der Ausgaben ist dabei für die materielle Grundversorgung des Nachwuchses mit Nahrungsmitteln, Wohnung und Kleidung vorgesehen.

Mit zunehmendem Alter der Kinder steigen die Ausgaben

Je älter die Kinder werden, umso höher fallen auch die Kosten für diese aus. Während ein Einzelkind mit bis zu sechs Jahren seine Eltern durchschnittlich 519 Euro im Monat kostet, steigt der Bedarf in den folgenden sechs Jahren auf 604 Euro an. Bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren sind es sogar 700 Euro monatliche Kosten, die die Eltern aufbringen. Die Studie geht davon aus, dass sich dieses Kostenverhalten aufgrund des höheren Lebensmittelbedarfs des Nachwuchses und dem Wunsch, modisch und geschmackvoll gekleidet zu sein, erklären lässt.

Schere zwischen Arm und Reich wird deutlich

Allerdings muss das vorhandene Budget diese Ausgaben auch zulassen, sind sich die Experten der Studie einig. Um herauszufinden, wie viel Geld ärmere und reichere Eltern für den Nachwuchs aufwenden, teilten sie die befragten Haushalte in zehn gleich große Gruppen ein. Die „ärmste“ Gruppe gab im Schnitt 328 Euro monatlich für das Einzelkind aus. Die „reichsten“ Eltern brachten es dagegen auf 900 Euro pro Monat. Im Rahmen der Gesundheitspflege für den Nachwuchs macht sich diese Schere noch deutlicher bemerkbar. Die „reichen“ Eltern gaben das Acht- bis Zehnfache der Summe aus, die die „ärmsten“ Eltern aufbrachten. Bei den Schreibwaren ist es etwa der vierfache Betrag. Deutliche Unterschiede zeigten sich auch bei den Kosten für Restaurantbesuche und den Urlaub.

Deutlich wird in der Studie ebenfalls, dass die Lage für Alleinerziehende in Deutschland besonders schwierig ist. Sie geben bis zu 80 Euro weniger monatlich für ihre Kinder aus, als Paare mit Nachwuchs. Zu berücksichtigen ist, dass in der Studie die Kosten für den Versicherungsschutz und die Vorsorge des Nachwuchses nicht beachtet wurden. Auch Verdienstausfälle, etwa wenn ein Elternteil vorübergehend aus dem Berufsleben ausscheidet, sind nicht mit eingerechnet worden.

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