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Staatsyacht der ehemaligen DDR wird verkauft

Seit 1974 haben sich die Führer der ehemaligen DDR auf der Staatsyacht „A. Köbis“ über Berliner Seen und Gewässer schippern lassen. In einem ungezwungenen, lockeren Umfeld wurden von Honecker und Co. damals zahlreiche Geschäfte mit den westdeutschen Mächten angebahnt. Natürlich war die Staatssicherheit zu jener Zeit immer mit an Bord, wurden doch hier die höchsten SED-Kader über die Seen und Flüsse geschippert. Seinen Namen erhielt das Schiff übrigens vom Heizer der kaiserlichen Marine. Der war auch gleichzeitig einer der größten Helden der kommunistischen Linken und hörte auf den Namen Albin Köbis.

Wie es nach der Wende mit der Yacht weiter ging

Nach der Wende wurde die „A. Köbis“ von der Weißen Flotte in Berlin gekauft. Nur zwei Jahre später ging das Schiff an die Stern- und Kreisschifffahrt. Ihr Ziel war es, repräsentative Charterfahrten auf den Berliner Seen anzubieten – ein Ziel, das bis heute nicht erreicht wurde. 1994 schließlich kam die „A. Köbis“ in den Privatbesitz. Zunächst war die Hegemann AG der Eigentümer, doch bereits 1997 verkaufte diese das Schiff an die Wolgaster Peene-Werft.

Detlef Hegemann, der Eigentümer der Werft, ließ die „A. Köbis“ nicht nur umbauen, sondern auch umtaufen, auf den Namen „Vineta“. Die modernere Ausstattung sollte dem Schiff wieder zu mehr Glanz verhelfen. Nach einer Kiellegung oder der Taufe von Behörden- und Marinenschiffen, lud Hegemann die anwesenden Ministerpräsidenten gerne auf eine kleine Rundfahrt ein.

„Vineta“ bleibt gut in Schuss

Bis heute ist „Vineta“ gut in Schuss. Allerdings ist sie lediglich auf Binnengewässern zugelassen und verfügt über keine Schlafräume. Stattdessen gibt es einen großen Saal an Bord, der für 50 Personen Platz bietet. Wer die Yacht umbaut, kann damit also ein sehr geräumiges Hausboot errichten.

Nachdem nun die einstige P+S Werft in Stralsund auch noch insolvent gegangen ist, steht die „Vineta“ nun zum Verkauf, um die Insolvenzforderungen mit den erzielten Einnahmen zu begleichen. Gut 650 Millionen Euro an Gläubigerforderungen wurden bisher vom Insolvenzverwalter anerkannt. Die Yacht soll einen Erlös von mindestens 200.000 Euro bringen, ist sich Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann sicher.

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