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Mehr als 10.000 Suizide pro Jahr in Deutschland

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Vorfeld des Welttages der Suizidprävention am 10. September einen globalen Bericht zur Suizidprävention vorgestellt. Darin heißt es, dass sich jährlich weltweit 800.000 Menschen das Leben nehmen. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan bezeichnete diese Tatsache als Tragödie und ruft die Mitgliedsstaaten der WHO auf, Aktionspläne zur Suizidprävention einzuführen. Wie man dem Bericht entnehmen kann, kommt es alle 40 Sekunden zu einer Selbsttötung. Das bestätigte auch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS).

Es sei daher nötig, größere Anstrengungen als bisher zu unternehmen, hieß es bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstag in Genf. In Deutschland nehmen sich Jahr für Jahr 10.000 Menschen das Leben, 100.000 versuchen es zumindest. Dabei könnten Selbsttötungen verhindert werden, wie Chan erklärte. Doch bisher sind nationale Programme zur Suizidprävention nur in 28 der 194 WHO-Mitgliedsstaaten vorhanden, darunter auch in Deutschland.

Suizid bei Frauen ausgeprägter

Im weltweiten Schnitt, so die WHO, ist die Selbsttötung in 50 Prozent aller Fälle Ursache für den gewaltsamen Tod von Männern. Bei Frauen nimmt der Suizid sogar einen Anteil von 71 Prozent ein. Besonders hoch ist die Suizidrate den Angaben zufolge bei den über 70-Jährigen, aber auch in der Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren kommt Selbstmord besonders häufig vor. Er stellt die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe dar.

Aktionsplan gegen Suizid gefordert

Chan gab an, dass bereits im vergangenen Jahr alle 194 WHO-Mitgliedsstaaten einem Aktionsplan zugestimmt haben. Dieser solle die Selbstmordrate bis 2020 weltweit um zehn Prozent senken.

Die DGS forderte vor allem in Deutschland den Ausbau der Sterbebegleitung in Deutschland, die Schmerzen lindern und palliativmedizinisch tätig werden sollte. Allerdings darf es laut DGS keine „gewerbsmäßig ausgeübte Suizidbeihilfe“ geben, wie sie derzeit in Deutschland diskutiert wird. Das unterstreicht auch Professor Armin Schmidtke, der den Vorsitz des deutschen Nationalen Suizidpräventionsprogramm inne hat.

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