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Ice Bucket Challenge – mehr als 100 Millionen US-Dollar an Spenden für ALS-Forschung

Die Ice Bucket Challenge hat in den letzten Wochen die Meldungen bestimmt. Bill Gates, Mark Zuckerberg, Helene Fischer, David Beckham, Giselle Bündchen und viele weitere Stars hatten sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf kippen lassen, davon ein Video gedreht, es ins Internet gestellt und gleichzeitig drei neue Kandidaten für die Challenge nominiert. Wer die Challenge nicht annehmen wollte, sollte 100 US-Dollar an die ALS-Vereinigung spenden. Gestartet war der ganze Hype am 29.07.2014, um auf die Erkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam zu machen und Spenden für die Erforschung der Krankheit einzusammeln. Das gelang auch – denn die Spenden erreichten laut der ALS-Vereinigung bereits einen Monat nach Start der Kampagne die 100 Millionen US-Dollar-Marke. Umgerechnet entspricht das 76,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum wurden dagegen gerade einmal 2,8 Millionen US-Dollar an Spenden erreicht.

Tierversuche gegen ALS – Ice Bucket Challenge wird torpediert

Doch jetzt werden die ersten Kritiker laut. Tierärztin Corina Giercke, die gleichzeitig Vorsitzende des Onlinevereins „Ärzte gegen Tierversuche“ ist, erklärte gegenüber „RTL aktuell“, dass in der ALS-Forschung massenhaft Tierversuche zum Einsatz kommen. Giercke geht davon aus, dass die Tierversuche unsinnig seien, denn bei ALS handele es sich um eine menschliche Krankheit. Diese könne an Ratten und Mäusen, die mittels Genmanipulation ALS-Symptome aufweisen sollen, nicht erforscht werden.

Giercke fordert, dass die Ice Bucket Challenge Teilnehmer eben nicht an die ALS-Gesellschaft spenden sollten. Bei der „Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke“ heißt es dagegen, dass zwar Tierversuche in der Forschung genutzt würden, diese aber den strengen Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entsprechen würden. Auch ethische Aspekte würden in die Tierversuche mit einfließen. Sie seien aber nötig, um die Ursachen der Erkrankung zu erforschen.

Sollte man nun für ALS spenden oder die Ice Bucket Challenge mitmachen?

Gerade, wenn es um Tiere geht, sind die Deutschen sehr sensibel. So mancher stellt sich da die Frage, ob es dann überhaupt Sinn mache, für ALS zu spenden oder sich gar selbst an der Ice Bucket Challenge zu beteiligen. Man empfiehlt Spendenwilligen bei einer Spende im Verwendungszweck den Zusatz „Sozialberatung und Hilfsmittelberatung“ anzugeben. Dann dürfte das Geld nur zur Beratung verwendet werden, nicht aber in die Forschung fließen.

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