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Magnesium wird oft zu hoch dosiert

Nahrungsergänzungsmittel stehen bei Verbrauchern hoch im Kurs. Doch der Bundesverband der Verbraucherschützer (vzbv) teilte jetzt mit, dass bei vielen der Präparate eine zu hohe Magnesium-Dosierung vorhanden ist. Insgesamt 42 verschiedene Produkte wurden stichprobenhaft auf den Prüfstand gestellt. Bei 27 Nahrungsergänzungsmitteln haben die Verbraucherschützer eine zu hohe Dosis festgestellt. Diese Produkte enthielten mehr als 250 Milligramm Magnesium, welches die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Höchstdosis pro Tag ist.

Was fanden die Verbraucherschützer über Nahrungsergänzungsmittel heraus?

Die Verbraucherschützer orderten 27 Nahrungsergänzungsmittel im stationären Handel, wie etwa in Drogerien, Apotheken und Supermärkten. Weitere 15 Produkte wurden über das Internet bestellt. Dabei gab es schon das erste Problem: Bei 40 Prozent der online georderten Nahrungsergänzungsmittel gab es nicht zulässige Gesundheitsaussagen zu betrachten. So versprachen die Händler, dass die Magnesiumpräparate bei Rheuma oder Krebs Hilfe versprächen.

Problematisch ist aber in erster Linie die zu hohe Dosierung. Die kann nämlich zu Nebenwirkungen führen, wie etwa Durchfall, Erbrechen und ähnliches, so vzbv-Chef Klaus Müller im Vorfeld der Agrar- und Ernährungsmesse „Grüne Woche“ in Berlin.

Die Hersteller von Magnesiumpräparaten werden dabei bestens unterstützt, etwa von Frauenzeitschriften. Dort ist häufig die Rede davon, dass Magnesiummangel zu Depressionen, Kopfschmerzen oder Wadenkrämpfen führen kann. Zudem verbreiten die Zeitschriften die Aussage, dass es in Deutschland ein bisher nicht erkanntes Versorgungsproblem mit Magnesium gibt.

Braucht man Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium?

Allerdings ist eine zusätzliche Aufnahme von Magnesium nur in den seltensten Fällen sinnvoll. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) etwa bestätigt, dass ein Magnesiummangel bei gesunden Menschen mit normalen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht festgestellt werden konnte. Wer in der Ernährung auf ausreichend Fisch, Beeren, Milch und Fleisch, Tee, Kaffee und Vollkornprodukte achtet, nimmt ausreichend Magnesium zu sich.

Ein Magnesiummangel tritt dagegen nur bei einigen Krankheiten auf oder wird durch bestimmte Medikamente begünstigt. Darunter fallen zum Beispiel bestimmte Magen-Darm-Probleme. Patienten sollten zusammen mit dem behandelnden Arzt überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium zu nehmen. Ratsam könnte dies etwa bei Alkoholikern, Asthmatikern und Diabetikern sein.

Mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel

In Deutschland geben die Verbraucher jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel aus. Dabei sind diese in den meisten Fällen nicht nötig. Um diese Botschaft besser verbreiten zu können, haben die Verbraucherzentralen bereits am gestrigen Mittwoch ein neues Internetportal freigeschaltet. Auf diesem können sich Verbraucher über Nahrungsergänzungsmittel, deren Sinn oder Unsinn informieren.

So werden auf dem Portal, das unter www.verbraucherzentrale.de/klartext-nahrungsergaenzung erreichbar ist, verschiedene Nahrungsergänzungsmittel vorgestellt. Es wird dargestellt, für wen diese geeignet sind, aber auch kritisch hinterfragt, ob sie wirklich notwendig sind. Außerdem gibt es Informationen über gesundheitliche Risiken. So können einige der weit verbreiteten Nahrungsergänzungsmittel etwa die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen. Zusätzlich haben Verbraucher die Möglichkeit, Fragen einzusenden oder Beschwerden, die sich gegen bestimmte Produkte richten.

Quelle: dpa

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