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Kühe mit Hörnern – Schweiz erteilt Absage

Sind Kühe mit oder ohne Hörner glücklicher? Bergbauer Armin Capaul hat dazu eine klare Meinung und schiebt deshalb eine Initiative in der Schweiz an, um mehr Kühe mit Hörnern zu sehen. Doch die Schweizer sind offenbar anderer Meinung.

Der Bergbauer Armin Capaul ist der Meinung, dass Kühe ihre Hörner brauchen. Jetzt hat er seinen Kampf dafür in der Schweiz verloren. Die Initiative sah vor, dass Bauern, die Horn-Kühe halten, finanziell belohnt werden sollten. Die Volksabstimmung in der Schweiz am Sonntag schmetterte den Vorschlag jedoch ab. Wie die ersten Hochrechnungen zeigten, sprach sich mehr als die Hälfte der Befragten dagegen aus.

Kühe brauchen Hörner

Anders sieht das der 67-jährige Capaul, der ganz dem Klischee des Bergbauern aus den Heidi-Filmen entspricht – zumindest optisch. Er ist sich sicher, dass die Hörner zur Kuh gehören, wie ihr Euter und sie sie auch braucht. Die Tiere würden damit ihre soziale Rangordnung klarstellen und über die Hörner sogar kommunizieren, ist sich Capaul sicher.

Außerdem erleiden die Kälbchen große Schmerzen, wenn ihnen die Bauern die Hornanlagen im Alter von wenigen Wochen mit einem Brennstab herausbrennen. Allerdings sind gehörnte Kühe in der Haltung teurer, sie benötigen mehr Platz. Deshalb wollte Capaul, dass Bauern, die den gehörnten Tieren eine Chance bieten, Subventionen gewährt werden.

Kühe mit Hörnern sind gefährlich

Die Gegner der Initiative, zu denen auch der Bäuerinnenverband gehört, stellten heraus, dass ausgewachsene Kühe mit Hörnern eine tödliche Gefahr darstellen. Schließlich komme es bei gehörnten Tieren immer wieder zu Verletzungen – sowohl bei Mensch als auch bei Tier. Die Regierung war ebenfalls gegen die Initiative, die als zu teuer erachtet wurde. Mindestens 15 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet rund 13 Millionen Euro, seien demnach für die Subventionen nötig.

Aktuell tragen in der Schweiz nur noch zehn Prozent der 1,5 Millionen gehaltenen Rinder ihre Hörner. Bei einigen Rassen wurden die Hörner bereits komplett weggezüchtet.

Auch in Deutschland gibt es zwölf Millionen Rinder. Wie viele von ihnen ihre Hörner noch haben, ist allerdings unbekannt. Wie der Milchindustrie-Verband mitteilte, sei das Thema aber auch hierzulande aktuell. Wie Referent Björn Börgermann der Deutschen Presse-Agentur gegenüber bestätigte, werden „Fragen zum Für und Wider in der Haltung von Rindern mit und ohne Hörnern diskutiert“. Allerdings müsse man sich auch bewusst machen, dass Rinder nun mal keine Kuscheltiere seien und gehörnte Kühe ein „erhöhtes Gefährdungspotenzial“ für den Tierhalter mit sich bringen.

Quelle: dpa

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