Die Frage nach dem
Ist Ang Lee ein Vorreiter für das Kino der Zukunft?
Mit 3D-Filmen in 4K-Auflösung mit einer Bildwiederholungsrate von 120 Frames pro Sekunde ging Ang Lee erstmals im Jahr 2016 mit „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ an den Start. Der Film mit Vin Diesel und Chris Tucker holte schon vorab gute Kritiken bei der technischen Umsetzung. Allerdings blieb der wirtschaftliche Erfolg mit einem weltweiten Gesamtumsatz von knapp 31 Millionen Dollar aus. Das lag allerdings auch daran, dass er durch die hohen technischen Anforderungen nicht in allen Kinos gespielt werden konnte. Zu besten Zeiten lief er in den USA zeitgleich in 1.176 Kinos. Das macht nur ein reichliches Drittel der „normalen“ Anzahl von Kinos aus. Beispielsweise der aktuelle Streifen „Joker“ läuft derzeit in mehr als 4.300 amerikanischen Kinos. An der technischen Ausstattung der Kinos hat sich in den drei Jahren seit dem Abenteuer von Billy Lynn nicht allzu viel geändert. Das heißt, die Mehrheit der Kinos weltweit kann auch die volle technische Qualität von „Gemini Man“ nicht verwirklichen.
Welche Vor- und Nachteile hat die 4K-Technik mit 120 Frames pro Sekunde?
Der Filmkritiker Owen Gleiberman vergleicht die 120 fps-Technik wörtlich mit der „seelenlosen Klarheit von HDTV“. Die auf der Leinwand gezeigten Bilder wirken seiner Meinung nach hyperreal. In manchen Szenen fühlt sich der Zuschauer, als wäre er mittendrin im Geschehen. Diese Meinung vertreten mehrere Kritiker auch beim aktuellen technischen Highlight „Gemini Man“. Dabei haben sich mit Ang Lee und Jerry Bruckheimer zwei Technikfreaks gesucht und gefunden. Owen Gleiberman bezeichnet den Actionfilm wörtlich als „erstklassig“, äußert aber gleichzeitig Bedenken, dass er sich zu einem wirtschaftlichen Debakel entwickeln könnte.
Regisseur Ang Lee gab in mehreren Statements als weitere Ursache an, dass sich die Kinofans erst allmählich an diese technischen Neuerungen gewöhnen müssen. Das ist durchaus zutreffend, denn zu Beginn stießen auch die 3D-Filme auf Skepsis, weil einige Zuschauer durch die noch nicht vollständig ausgereifte Technik über Schwindel und Kopfschmerzen klagten. Inzwischen haben solche Nebenwirkungen Seltenheitswert. Die Entwicklung dürfte auch bei der Kombination 3D-Darstellung mit 4K-Auflösung und 120 Frames pro Sekunde ähnlich laufen.
Quelle: Box Office, Variety
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