Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Kein Scherz: Postbeamte sollen Asylanträge bearbeiten

Der permanent anhaltende Strom an Flüchtlingen führt mittlerweile an vielen Stellen zu Engpässen. Das betrifft nicht nur die Unterkünfte, sondern zeigt sich bereits seit einiger Zeit an einer Flut unbearbeiteter Asylanträge. Mittlerweile stapeln sich auf den Tischen der zuständigen Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge weit über 770.000 unbearbeitete Asylanträge. Um diesen Bearbeitungsstau endlich zu beseitigen, hat das Bundesamt nun die Mitarbeiter der Deutschen Post AG um Unterstützung gebeten.

Wie soll die Bearbeitung der Asylanträge beschleunigt werden?

Selbstverständlich möchte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nicht einfach Postboten zur Bearbeitung der Asylanträge einsetzen. Zur Mithilfe aufgefordert sind ausdrücklich Beamte, die im gehobenen Dienst tätig sind. Sie sollen für einen Zeitraum zwischen sechs und neun Monaten sozusagen an das Bundesamt ausgeliehen werden. Dafür ist allerdings die Bereitschaft notwendig, im Zwei-Schichten-System zu arbeiten. Als Belohnung dafür gibt es eine Zulage von 119,05 Euro brutto pro Monat. Bevor die Postbeamten für die Sichtung der Asylanträge eingesetzt werden, erhalten sie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine spezielle Schulung. Diese Hinweise gehen aus einer Rundmail hervor, die vom Bundesamt an verschiedene Nachrichten- und Zeitungsredaktionen verschickt wurde.

Warum ist der Abbau des Bearbeitungsstaus dringen notwendig?

Dass das Bundesamt spätestens im Mai alle dafür geplanten Stellen dringend besetzen möchte, hat gleich mehrere Gründe. Inzwischen hat sich die Bundesregierung beschlossen, dass Flüchtlinge, die keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben, schneller abgeschoben werden sollen. Dafür wäre eine zeitnahe Bearbeitung der Asylanträge dringend notwendig. Außerdem können die Flüchtlinge mit einer Beschleunigung der Beurteilung ihrer Bleibeaussichten schneller in die vorbereitenden Lehrgänge zur Integration in den Arbeitsmarkt geschickt werden. Die dringende Notwendigkeit dafür zeigt sich beim Blick auf die aktuellen Zahlen. Allein im Monat Januar 2016 wurden nach den offiziellen Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge bereits mehr als 50.000 neue Asylanträge gestellt.

Quelle: BAMF, BamS

About Author