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Jubiläen in aller Welt: 50 Jahre Eisenbahngesellschaft Amtrak

Railway, Eisenbahnschienen

Amtrak ist die bedeutendste Eisenbahngesellschaft in den USA. Am 1. Mai 2021 ist es genau 50 Jahre her, dass sich der erste Passagierzug des Unternehmens auf die Reise machte.

In den 1960er Jahren bestand in den USA das Problem, dass der Passagierverkehr auf der Schiene stark rückläufig war. Um die Angebote trotzdem zu erhalten, wurde im Oktober 1970 auf Betreiben der National Association of Railroad Passengers ein Gesetz über den Personenverkehr auf der Schiene auf den Weg gebracht, das der damalige Präsident Richard Nixon unterzeichnete. Eine Folge war die Gründung des Unternehmens Amtrak. Daran beteiligten sich 20 bestehende Eisenbahngesellschaften, die aufgrund der Beteiligung von der Pflicht zur Bereitstellung von Personenreisezügen befreit wurden. Heute ist der Hauptaktionär die von Carl Lindner gegründete American Financial Group. Der Betrieb von Amtrak startete am 1. Mai 1971.

Die Geschichte von Amtrak von der „bunten Eisenbahn“ zum Marktführer

Amtrak ließ die von den 20 Eisenbahngesellschaften übernommenen Züge zu Beginn mit deren ursprünglicher Lackierung weiter verkehren. Deshalb trägt dieser Zeitraum im Volksmund auch die Bezeichnung „Regenbogen-Ära“. Erst vier Jahre später trugen die meisten Lokomotiven und Waggons die offiziellen Logos von Amtrak. Schon im Jahr des Starts begann die halbstaatliche Eisenbahngesellschaft mit dem Zukauf von rollendem Material. Dazu gehörten beispielsweise mehr als 300 Diesel- und Elektrolokomotiven sowie knapp 1300 Waggons für den Passagiertransport. Damit wurde der Bestand mehr als verdoppelt, denn aus den übernommenen Beständen der 20 an der Gründung beteiligten Eisenbahngesellschaften wählte Amtrak lediglich die 1200 am besten erhaltenen Waggons mit dem höchsten Komfort für den Weiterbetrieb aus. 1976 ermöglichte ein neues Gesetz die Übernahme weiterer Strecken. Dazu gehörte auch die New Haven Line, die damals zu den ertragreichsten Eisenbahnstrecken der USA zählte.

Wie entwickelten sich die Kennzahlen von Amtrak?

Bis zum Beginn der 1980er Jahre konnte die neue Eisenbahngesellschaft die Zahl der Fahrgäste auf rund 21 Millionen erhöhen. Dazu trugen vor allem die sogenannten Metroliner bei, die wichtige Metropolen der USA verbinden. Die mit Abstand größte Bedeutung dabei hatte die Strecke zwischen Washington DC und New York City. Außerdem wurden beispielsweise allein in Kalifornien 15 neue Strecken erschlossen. Zum Vergleich: Die Deutsche Bahn befördert allein im Fernverkehr mehr als 150 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Ein Grund sind die in den USA wesentlich größeren Distanzen, was aus Zeitgründen zur Bevorzugung von Flugreisen führt.

Amtrak arbeitete lange Zeit nicht rentabel

Bis zur Jahrtausendwende blieben die Passagierzahlen unverändert. Danach änderte sich die Situation durch den Einsatz der Hochgeschwindigkeitszüge unter dem Namen „Acela-Express“. Bis zum Jahr 2007 stieg die Zahl der Passagiere pro Jahr auf 25 Millionen. Dennoch brauchte Amtrak noch bis zum Jahr 2020, um rentabel zu arbeiten und ohne die staatlichen Zuschüsse von bis zu knapp zwei Milliarden Dollar pro Jahr (beispielsweise im Jahr 2010) auszukommen. 2018 konnten bereits rund 95 Prozent aller Ausgaben durch die eingefahrenen Einnahmen gedeckt werden. Dann allerdings setzten die Folgen der Coronakrise der positiven Entwicklung ein Ende. Trotzdem plant Amtrak, noch im Laufe des Jahres 2021 das verfügbare Liniennetz auszubauen. Aktuell bedienen die Fernzüge der Eisenbahngesellschaft mehr als 500 Ziele in den USA sowie einige Städte in Kanada.

Quelle: Amtrak

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