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Jeder Zehnte Deutsche auf Sozialleistungen angewiesen

Ob man einer Arbeit nachgeht oder nicht, das macht heute kaum noch einen Unterschied. Das Geld reicht zum Leben nicht aus und Vater Staat muss immer häufiger einspringen, um die Menschen zu unterstützen. Ende letzten Jahres war fast jeder Zehnte auf staatliche Leistungen angewiesen. Zu diesen sozialen Leistungen zur Mindestsicherung gehören neben dem Arbeitslosengeld II (ALG II oder Hartz IV) auch Sozialhilfe und Leistungen für Asylbewerber.

Erneuter Anstieg bei Sozialleistungen

Im Jahr 2014 stieg die Zahl der Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen waren im Vergleich zum Vorjahr von 9,1 auf 9,3 Prozent an. Das geht aus den vom Statistischen Bundesamt am Dienstag vorgelegten Zahlen hervor. Statt 7,38 Millionen Menschen, wie 2013, mussten 2014 7,55 Millionen Menschen Zuschüsse vom Staat erhalten.

Den größten Anteil mit 6,03 Millionen machen die Arbeitsuchenden aus. Danach folgen die Sozialhilfeempfänger, die noch 1,14 Millionen ausmachen und die Asylbewerber. Deren Gruppe stieg übrigens am stärksten, und zwar um 61,3 Prozent. Dennoch war die absolute Zahl mit 362.900 Menschen eher gering.

Die Unterschiede sind dabei regional enorm. So mussten in Berlin 19,3 Prozent der Einwohner Sozialleistungen in Anspruch nehmen, in Bremen 17,5 Prozent. In Niedersachsen waren es genau 9,3 Prozent oder 728.000 Menschen. Besonders niedrig fällt die Zahl der Personen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, in Bayern (4,7 Prozent) und Baden-Württemberg (5,3 Prozent) aus.

Linke fordern sanktionsfreie Mindestsicherung

Katja Kipping, Vorsitzende der Linken, erklärte in Berlin zu den Zahlen, dass es nicht mehr länger nur ein Gefälle von West nach Ost, sondern auch von Nord nach Süd gebe. Deshalb müsste Hartz IV grundlegend verändert werden. Eine sanktionsfreie Mindestsicherung von 1.050 Euro müsse es für alle geben. Nur dann seien „gesellschaftliche Teilhabe“ und „eine menschenwürdige Existenz“ gesichert, fordert Kipping.

Quelle: NWZ Online

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