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Ist der Wirtschaftsboom in Europa durch Donald Trump gefährdet?

Derzeit befürchten viele Menschen, dass der Boom der europäischen Wirtschaft durch die Politik von Donald Trump erheblich gefährdet werden könnte. Im Fokus stehen dabei vor allem die Sanktionen, welche die US-Regierung gegen den Iran bereits verhängt hat und verhängen will.

Ganz unberechtigt sind diese Sorgen nicht, denn von den Konsequenzen der amerikanischen Sanktionen gegen den Iran sind auch einige deutsche Großunternehmen betroffen. Wie heftig die Folgen ausfallen könnten, zeigt ein Blick auf eine aktuelle Ankündigung des amerikanischen Finanzministers Steven Mnuchin.

Flugzeugbauer könnte es in Europa besonders hart treffen

Ganz oben auf der Liste der Betroffenen landen die in Frankreich beheimateten Flugzeughersteller Airbus und Avions de Transport Régional, kurz ATR. Allein bei Airbus geht es um Bestellungen von Flugzeugen von der Airline IranAir in einem Gesamtwert von fast 20 Milliarden Dollar. Der amerikanische Finanzminister will ATR und Airbus die Lizenzen für den Export der bestellten Flugzeuge in den Iran entziehen. Diese Lizenzen sind notwendig, weil in den Flugzeugen sehr viele Teile von amerikanischen Herstellern enthalten sind. Die bedeutendsten Zulieferer aus den USA sind General Electric und Rockwell Collins. Ein konkretes Statement von Airbus zu den möglichen Auswirkungen gibt es bisher noch nicht.

Auch weitere Branchen könnten unter den Iran-Sanktionen leiden

Auch die französische PSA Group sowie Renault bangen derzeit um Investitionen, die für die Bedienung des Absatzmarkts im Iran getätigt wurden. In dieser Branche trifft es auch die deutschen Unternehmen Volkswagen und Daimler. Volkswagen hat den iranischen Markt erst 2017 erschlossen. Daimler ist ein ganzes Stückweiter und hat für den Iran mit dem Fuso bereits eine eigene Marke entwickelt. Diese Lastkraftwagen sollen den Plänen zufolge auch direkt vor Ort im Iran gebaut werden.

Beim Siemens-Konzern werden die aktuellen Entwicklungen bei den Sanktionen gegen den Iran ebenfalls sehr genau beobachtet. Siemens engagiert sich im Iran beim Aufbau des Eisenbahnnetzes und gehört zu den Zuliefern für den Bau von Lokomotiven in iranischen Unternehmen. Zu den Betroffenen der Sanktionen zählt sich außerdem Henkel. Der Konzern profitierte im vergangenen Jahr von einem Iran-Exportvolumen in Höhe von 20 Milliarden Euro.

Eine erhebliche Konsequenz hatten die von Donald Trump angeordneten Iran-Sanktionen bereits. Der Rohölpreis stieg rasant an. Sowohl die Sorte Brent als auch die Sorte WTI übersprangen in der zweiten Maiwoche 2018 die 70-Dollar-Marke pro Barrel. Die Preiserhöhungen schlugen bereits auf die Kraftstoffpreise durch, denn zeitgleich erhöhte sich der Preis für einen Liter Super-Benzin auf mehr als 1,50 Euro. Branchenexperten rechnen damit, dass noch vor Pfingsten auch die 1,55-Euro-Marke übersprungen wird. Ursache ist der mögliche Wegfall der Öllieferungen aus dem Iran auf dem globalen Ölmarkt.

Quelle: Börse Frankfurt, ARD

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