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Interessante Doku zum Wert eines Menschen im Kino

Seit dem 9. Oktober 2014 gibt es für alle wissensdurstigen Kinogänger einen interessanten Dokumentarfilm zu sehen. Unter dem Titel „Was bin ich wert?“ geht der Filmproduzent Peter Scharf der Frage auf den Grund, mit welchem Preis der Wert eines Menschenlebens angesetzt wird. Dabei kamen interessante und zugleich erschreckende Unterschiede zutage. Der Film von Peter Scharf bestätigt die Ergebnisse, die im Jahr 2010 von Jörn Klare im gleichnamigen Buch veröffentlicht wurden.

Gilt ein Menschenleben wirklich als unbezahlbar?

Peter Scharf gibt genau wie Jörn Klare in seinem Film „Was bin ich wert?“ eine sehr deutliche Antwort: Ein Menschenleben ist nicht unbezahlbar, sondern kann vielerorts zu reinen Spottpreisen erkauft werden. Peter Scharf bringt in seinem Dokumentarfilm das Beispiel einer Frau, die in Albanien zum Preis von umgerechnet 800 Euro verkauft wurde. Paare, die rund 20.000 Euro in der Tasche haben, können sich in Afrika einen Säugling als Adoptivkind kaufen. Doch auch Behörden kalkulieren knallhart. So zeigt Peter Scharf auf, wie die Rentabilität einer Fußgängerampel berechnet wird. Hier legen die Behörden den Wert eines Menschenlebens mit einer Summe von 1,2 Millionen Euro fest. Insgesamt kommt der Dokumentarfilmer zu dem Schluss, dass ein Menschenleben durchschnittlich mit einer Summe zwischen einer und zwei Millionen Euro kalkuliert wird.

Der Mensch als wirtschaftliches Gut

Der Filmproduzent geht in seiner Dokumentation auch kriminellen Machenschaften auf die Spur und beschäftigt sich beispielsweise mit dem Organhandel. So zeigt Scharf, dass in der Türkei Nieren entnommen und die unfreiwilligen Spender mit 2.300 Euro bezahlt werden, während die Empfänger dafür mit 80.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Scharfs Fazit: Sein eigener Körper hat einen „Materialwert“ von gerade einmal 1.600 Euro. Aber auch die eiskalten Kalkulationen der Krankenkassen und Rentenkassen nimmt Peter Scharf unter die Lupe. So wird beispielsweise die Rentabilität einer künstlichen Hüfte danach berechnet, welche Arbeitsleistung ein Patient nach einer solchen Versorgung noch erbringen kann. Wie Versicherungen den Wert eines Menschenlebens berechnen, legt Scharf am Beispiel der Opfer der Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 offen. So wurde für einen dabei getöteten Tellerwäscher die Summe von 250.000 Dollar gezahlt. Für den Tod des beim gleichen Anschlag ums Leben gekommen Investmentbankers erhielten die Hinterbliebenen eine Entschädigung in Höhe von 7,1 Millionen. Zum Schluss beantwortet Peter Scharf die Frage, ob ein Menschenleben überall gleich viel wert ist mit einem eindeutigen „Nein“.

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