Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Geplante Schwangerschaft vom Chef? Im Silicon Valley Normalität

Wie weit dürfen sich Arbeitgeber in das Privatleben ihrer Mitarbeiter einmischen? In Deutschland ist dieses Recht stark beschränkt, schon die Frage nach einer bestehenden oder geplanten Schwangerschaft im Vorstellungsgespräch ist verboten. Anders sieht es im Silicon Valley aus. Unternehmen wie Facebook oder Apple bieten ihren weiblichen Mitarbeitern daher einen besonderen „Service“. Sie können sich Eizellen auf Firmenkosten entnehmen und konservieren lassen, um zu einem späteren Zeitpunkt eine Befruchtung durchführen zu lassen.  Ziel der Aktion ist es, den Ausfall der Mitarbeiterinnen durch Schwangerschaft und Erziehungszeiten zu vermeiden und die Geburten möglichst weit hinauszuzögern. Die Kosten für die Entnahme der Eizellen belaufen sich auf rund 10.000 US-Dollar, die Aufbewahrung kostet jährlich 500 US-Dollar. Diese werden allesamt vom Arbeitgeber übernommen.

Macht eine solche Einmischung in die Familienplanung Sinn?

Aber wie stark dürfen sich Arbeitgeber tatsächlich in die persönliche Familienplanung einmischen? Diese Frage ist angesichts der hier angebotenen Zusatzleistungen durchaus berechtigt. Zumal sich die Firmen auch beim Adoptionswunsch einer Frau kostentechnisch beteiligen.

Für Frauen in den USA ist es sicher sinnvoll, mit der Geburt des Nachwuchses zu warten, da sie nur 82 Prozent des Gehalts von Männern verdienen. Auch dürfen sie nach der Geburt nur zwei Wochen zu Hause bleiben. Dennoch ist die ethische Frage damit nicht beantwortet.

Zusatzleistungen im Silicon Valley in großer Auswahl

Doch nicht nur die zugegebenermaßen etwas makabre Einmischung bei der Entnahme und Konservierung von Eizellen soll die Mitarbeiter halten. Die sehr guten Entwickler sind im Silicon Valley Mangelware und so bieten die Unternehmen ihren Mitarbeitern zahlreiche Leistungen zusätzlich an.

Essen und Getränke sind in den meisten Fällen gratis und auch Urlaub kann man so viel nehmen, wie man braucht. Feste Vorschriften gibt es nicht. Wenn die Mitarbeiter täglich zehn bis 16 Stunden arbeiten, bleibt kaum Zeit für das eigene Leben? Kein Problem. Die Unternehmen waschen den Mitarbeiten die Wäsche, zu Hause kümmert sich auf Firmenkosten ein Putzteam um den Haushalt und wenn die Zeit zum Einkaufen fehlt, kann alles bequem online bestellt werden. Amazon und Google liefern noch am gleichen Tag, kurz vor Feierabend, alles aus.

About Author