Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Inflationsrate überspringt im April 2022 erneut die 7-Prozent-Marke

Calculator and Euro banknotes on a table

In Deutschland ist die Teuerungsrate so hoch wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr. Das leben auch erste Schätzungen der Inflationsrate für April 2022.

Inzwischen wirken sich auch die Folgen des Ukrainekriegs deutlich auf die Inflationsrate in Deutschland aus. Nach den vorläufigen Hochrechnungen des Bundesamts für Statistik werden im April 2022 die bereits hohen Werte des Vormonats noch einmal übertroffen. Das Ende dieser Entwicklungen ist noch nicht erreicht. Das belegt insbesondere ein Blick auf die Zahlen der Nahrungsmittelpreise.

Wie sehen die Details zur Entwicklung der Inflationsrate aus?

Der Gesamtindex für die Inflationsrate wird nach den Angaben des Statischen Bundesamts im April 2022 im Vergleich mit den Preisen des Vorjahresmonats bei einem Plus von 7,4 Prozent liegen. Den Schwerpunkt machen nach wie vor die Produktgruppen Haushaltsenergie und Kraftstoffe aus. Dort liegen die durchschnittlichen Preise im April 2022 rund 35,3 Prozent über den Preisen vom April 2021. Auf dem Platz 2 landet der Durchschnittspreis aller Waren. Hier weist das Statistische Bundesamt binnen Jahresfrist ein Plus von 12 Prozent aus. Dass die Inflationsrate in Deutschland aktuell nicht noch höher ausfällt, ist den Preistrends bei Dienstleistungen und der Entwicklung der Wohnungsmieten zu verdanken. Bei den Kaltmieten für Wohnungen schlägt im April 2022 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ein Plus von 1,6 Prozent zu Buche. Bei Dienstleistungen liegen de Preissteigerungen zeitgleich bei 2,9 Prozent.

Nahrungsmittel tragen erheblich zur hohen Inflationsrate bei

Bei Waren, Dienstleistungen, Kraftstoffen sowie Energie haben die Menschen die Möglichkeit, die Verteuerungen zumindest teilweise durch Einsparungen zu kompensieren. Bei Nahrungsmitteln sind die Chancen dafür begrenzt. Viele Haushalte betreiben bereits eine optimierte Vorratshaltung und achten darauf, dass sie so wenige Lebensmittel wie möglich wegwerfen. Deshalb wirken sich die Steigerungen der Lebensmittpreise besonders schmerzlich auf die verfügbaren Budgets der Familien- und Singlehaushalte aus. Nachdem die Preise im Vergleich mit den Vorjahresmonaten bereits im Februar 2022 um 5,3 Prozent und im März 2022 um 6,2 Prozent gestiegen waren, weist das Statistische Bundesamt in den vorläufigen Berechnungen für April ein Plus von 8,5 Prozent im Jahresvergleich aus.

Verbraucher sollten genauer auf die Lebensmittelpreise schauen

Einige Preissteigerungen sind offensichtlich, andere Preiserhöhungen werden durch die Nahrungsmittelhersteller und Lebensmittelhändler versteckt. Derzeit gibt es eine Flut von Produkten, bei denen die gleichen Packungspreise wie bisher ausgewiesen werden, obwohl in den Verpackungen deutlich weniger Inhalt steckt. Verbraucher sind deshalb gut beraten, wenn sie nicht nur auf den Packungspreis schauen, sondern ergänzend die Angaben zu den enthaltenen Mengen prüfen. In der Regel weisen die Händler/-innen an ihren Regaletiketten auch Bezugsgrößen auf (Preis pro Liter oder Kilogramm).
Dass sie verstärkt auf kleinere Verpackungen setzen, zielt ab auf die Reduzierung der Menge an Lebensmitteln, die verderben und ungenutzt weggeworfen werden. Leider hat das auch einen negativen Aspekt. In größeren Haushalten steigt die Menge an Verpackungsabfällen. Das ist einerseits schädlich für die Umwelt und das Klima und treibt andererseits den Erdöl- und Energieverbrauch bei der Herstellung der Verpackungen in die Höhe. Das ist vor allem in Zeiten kontraproduktiv, in denen der Erdölverbrauch wegen des geplanten und dauerhaften Verzichts auf Erdöl aus Russland schnell und nachhaltig gesenkt werden muss.

Quelle: Statistisches Bundesamt

About Author