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Immer weniger Bürotage in deutschen Großstädten

White office desk with keyboard, glasses, coffee, mobile phone,

Vor der Coronapandemie verbrachten Büroangestellte in deutschen Großstädten noch durchschnittlich vier Tage im Büro – jetzt sind es nur noch drei.

Die volle Arbeitswoche im Unternehmen verbringen? Das scheint für viele Büroangestellte längst Vergangenheit. In den sieben Bürohochburgen Deutschlands (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und Stuttgart) kommen Büroangestellte im Schnitt nur noch an 3,2 Tagen pro Woche zur Arbeit. Das geht aus einer Umfrage des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) hervor. Bei einer Fünf-Tage-Woche entspricht das einer Quote von 63 Prozent.

Deutlich gesunkene Anwesenheiten im Büro

Vor den ersten Lockdowns aufgrund von Corona im März 2020 lag der Durchschnitt noch bei vier Tagen. Für die repräsentative Umfrage wurden 1.540 Menschen befragt. Lediglich ein Drittel der Beschäftigten praktizieren derzeit noch die Fünf-Tage-Woche im Büro, 2020 lag der Anteil noch bei 55 Prozent. Neben reinen Büroangestellten wurden auch Beschäftigte von Industrieunternehmen befragt, die im Büro arbeiten.

Allerdings zeigten sich laut der Umfrage große Unterschiede zwischen den Branchen. In den Bereichen Kultur, Marketing und Medien ist die Rückkehr ins Büro den Angaben zufolge stark ausgeprägt. In diesen Branchen erreichte man 86 Prozent des Anwesenheitsniveaus vom März 202. Gleiches gilt für den öffentlichen Dienst, die Bereiche Erziehung und Gesundheit, sowie das Bau-, Grundstücks- und Wohnungswesen. Die Rate im Bereich IT und Telekommunikation dagegen lag nur bei 53 Prozent.

Was hat Einfluss auf die Anwesenheit im Büro?

Die Vorschriften spielen eine große Rolle dafür, ob das Büro vor Ort genutzt wird. Lage und Entfernung zum Wohnort dagegen spielten nur eine untergeordnete Rolle, so JLL. Lediglich in Berlin und Frankfurt lag die Rückkehrquote der Mitarbeiter, die im Umland wohnen, deutlich niedriger als die Quote der Mitarbeiter aus der Stadt.

Laut JLL-Experte Helge Scheunemann, zeigen die Ergebnisse, dass die Pendelzeit für die Entscheidung des Arbeitsorts weniger wichtig ist, als bisher angenommen. Generell gilt laut der Umfrage: „Je mehr Beschäftige und je internationaler das Unternehmen, desto weniger wird im Büro gearbeitet“.

Homeoffice setzt Büroimmobilien unter Druck

Das Homeoffice hat sich spätestens seit der Pandemie im Arbeitsleben fest etabliert. Das sorgte allerdings auch für Druck auf den Markt für Büroimmobilien. Laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken gab es hier im zweiten Quartal einen Preissturz um fast zehn Prozent.

Das Ifo-Institut hat zuletzt eine Umfrage veröffentlicht, laut derer eins von elf Unternehmen Büroflächen verkleinern will – als Reaktion auf die vermehrte Heimarbeit. Etliche Firmen haben bereits reagiert, andere planen das in den kommenden Jahren, meist wenn die oft langjährigen Mietverträge auslaufen. Dennoch ist Homeoffice noch nicht in allen Branchen verbreitet. Lediglich die Hälfte aller Stellen in Deutschland ist überhaupt mit der Arbeit zu Hause vereinbar, so das Ifo-Institut.

Quelle: dpa

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