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Höchster Lottojackpot aller Zeiten lässt Amerikaner durchdrehen

In vielen Einkaufsmeilen gibt es in den USA aktuell riesige Schlangen vor bestimmten Geschäften. Der Grund ist ein gigantischer Jackpot bei einer der amerikanischen Lotterien.

Derzeit warten zahllose Amerikaner teilweise mehrere Stunden darauf, einen Tippschein für die Lotterie MegaMillions abgeben zu können. Sie hoffen darauf, den weltweit größten Lottojackpot aller Zeiten zu gewinnen. Er liegt bei rund 1,6 Milliarden Dollar.

Gewinner können den Lottojackpot nicht komplett kassieren

In den USA ist der Umgang mit Lottogewinnen deutlich anders als in Deutschland geregelt. Wer in Deutschland einen Gewinn erzielt, muss diesen in der Regel nicht unmittelbar versteuern. Lottogewinne werden in keinem der Steuergesetze als steuerpflichtige Art von finanziellen Zuflüssen benannt. Allerdings gibt es Ausnahmen. Sie gelten beispielsweise dann, wenn die Gewinne in Rentenform in gleichbleibenden Raten über einen längeren Zeitraum hinweg ausgezahlt werden. Erzielen die Gewinner durch eine Anlage der Lottogewinne eine Rendite, ist diese voll steuerpflichtig.

In den USA fällt eine Steuer auch direkt auf den Lottogewinn an. Wer den rekordverdächtigen Lottojackpot als Amerikaner gewinnt, muss sofort eine Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 Prozent zahlen. Geht der Gewinn an einen Ausländer, sind 30 Prozent Kapitalertragssteuer fällig. Der Grund ist, dass diese Einnahme in den USA anfällt und deswegen auch dort versteuert werden muss. Doch dabei bleibt es nicht. Abhängig davon, in welchem Bundesland der Tippschein abgegeben wurde, fällt zusätzlich noch eine Quellensteuer an, die zwischen fünf und acht Prozent beträgt. Im ungünstigsten Fall würden also nur 62 Prozent des Gewinns tatsächlich ausgezahlt.

MegaMillions bietet unterschiedliche Auszahlungsoptionen

Um die hohen Steuern zu vermeiden, hat die für MegaMillions zuständige Lotteriegesellschaft zwei Varianten der Auszahlungen etabliert. Bei der Cash-Option wird der gesamte Gewinn nach Abzug der Steuern in voller Höhe ausgezahlt. Die Option Annual Payout zieht eine Auszahlung über 30 Jahre hinweg nach sich. Nach einer Teilauszahlung unmittelbar im Jahr des Gewinns gibt es über 29 Jahre hinweg jährliche Auszahlungen, die von Jahr zu Jahr um fünf Prozent steigen. Zu beachten ist, dass auch diese Summen durch die unterschiedliche Höhe der Quellensteuer in den einzelnen US-Bundesstaaten deutlich variieren.

Hohe Lottojackpots steigern die Gefahr einer Spielsucht

Weltweit steigen die Zahlen der abgegebenen Tippscheine mit der wachsenden Höhe der Lottojackpots deutlich an. In Deutschland ist das beispielsweise bei der Lotterie „6 aus 49“ der Fall, wenn mehr als zehn Millionen Euro ausgespielt werden. Noch mehr wächst der Andrang, wenn der Jackpot bei mehr als zwanzig Millionen liegt. Deshalb haben die deutschen Lotteriegesellschaften das Wachstum der Lottojackpots bei dieser Lotterieart begrenzt, indem sie nach einer bestimmten Anzahl Ziehungen in der nächstniedrigen Gewinnklasse ausgespielt werden. Das ist eine der Maßnahmen, die als Prävention gegen die Spielsucht etabliert wurden. In den USA gibt es eine solche Begrenzung der Lottojackpots bei den Top-Lotterien nicht.

Wer MegaMillions spielen möchte, kann das auch von Deutschland aus über einige Dienstleister tun. Allerdings sollten sich die Spieler der Tatsache bewusst sein, dass die Wahrscheinlichkeit, den Jackpot bei MegaMillions abzuräumen, bei rund 1 zu 259 Millionen liegt. Dort ist die Gewinnwahrscheinlichkeit deutlich niedriger als vergleichsweise bei „6 aus 49“, wo rund 1 zu 140 Millionen angegeben werden. Der Grund ist, dass bei MegaMillions ein Pool von 75 Zahlen zur Auswahl steht und auch der Pool der möglichen Zusatzzahl bei 15 und liegt.

Quelle: MegaMillions, Sachsenlotto, Steuergesetze

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