Betroffen von den Behinderungen ist die Bundesstraße B172. Die Elbquerung kurz vor der tschechischen Grenze ist seit dem 6. November 2024 nicht mehr möglich. Aufgrund der Resultate einer Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden musste die zum Verlauf der B172 gehörende
Warum wurde die Vollsperrung der Elbbrücke in Bad Schandau notwendig?
Im Zuge der Auswertung der Ursachen des Teileinsturzes der Carolabrücke in Dresden wurden Sonderprüfungen für zahlreiche Brücken in Sachsen angeordnet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Brückenkonstruktionen gerichtet, in denen Spannstahl aus Hennigsdorf verbaut ist. Er gilt als anfällig für Korrosionserscheinungen nach Spannungsrissen. Hinweise auf solche Risse wurden an der Elbbrücke in Bad Schandau gefunden. Allerdings ist bei dieser Elbbrücke die Sachlage anders als bei der Dresdener Carolabrücke. In der Konstruktion der Elbquerung in Bad Schandau sind keine Gelenke vorhanden und sie besitzt eine Unterspannung, welche die Konstruktion verstärkt. Bei der letzten regulären Prüfung im Jahr 2023 erhielt die Bad Schandauer Brücke die Note 2,5. Sie steht deshalb nicht auf der Dringlichkeitsliste für umfangreiche Überholungen. Aufgrund der festgestellten Spannungsrisse und den Erkenntnissen aus den Vorgängen an der Carolabrücke ordneten die Spezialisten des Landesamts für Straßenbau und Verkehr vorsorglich eine Vollsperrung an.
Wie geht es nun weiter und welche Folgen für den Straßenverkehr gibt es?
Das Problem sind die Distanzen zu den nächstgelegenen Straßenbrücken über die Elbe. Flussaufwärts ist das die Brücke im tschechischen Děčín. Auf deutscher Seite steht flussabwärts die Straßenbrücke in Pirna als Ersatz zur Verfügung. Allerdings resultiert aus der Nutzung dieser Elbquerung ein Umweg von mehr als 50 Kilometern. Die Ausschilderung dieser Umleitung hat bereits am 6. November 2024 begonnen. In Bad Schandau kommen zusätzliche Fähren zum Einsatz. Außerdem sollen Busse bereitgestellt werden, mit denen Fußgänger über die Umleitung auf die andere Elbseite gebracht werden.
Die Situation ist nicht zufriedenstellend, wird aber so bleiben, bis die zusätzlichen Untersuchungen abgeschlossen sind, die bereits in Auftrag gegeben wurden. Dabei werden Materialproben entnommen und die gesamte Brückenkonstruktion vermessen sowie auf vorhandene Sicherheitsrisiken untersucht. Abhängig vom Ergebnis sind sowohl eine Freigabe für den Verkehr, die Anordnung von Sanierungsmaßnahmen als auch eine dauerhafte Sperrung der zur B172 gehörenden Elbbrücke in Bad Schandau möglich.
Quelle: Stadtverwaltung Bad Schandau
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