Heute kann man Weltmeister Jérôme Boateng nur beglückwünschen, denn er feiert seinen 26. Geburtstag. Aktuell spielt er in der deutschen Nationalmannschaft und hat uns beim WM-Finale ebenso überzeugt, wie er seinen Einsatz als Innenverteidiger beim FC Bayern München zeigt.
Jérôme Boateng wuchs in Berlin-Charlottenburg auf, musste aber bereits mit fünf Jahren die Trennung seiner Eltern verkraften. Da ist es nicht verwunderlich, dass er auch mehrere Halbgeschwister hat. Seine jüngere Halbschwester Avelina war 2002/2003 in vier Episoden von „Comedy Kids“ zu sehen, seine beiden älteren Halbbrüder Kevin-Prince Boateng und George Boateng sind als Fußballer bekannt. Kevin-Prince Boateng kann mit dem FC Schalke 04 auch mehrfach auf seinen Bruder Jérôme Boateng treffen. George Boateng dagegen ist „nur“ als Amateur bei Hertha 06 in der Landesliga Berlin vertreten.
Früh übt sich, was ein Weltmeister werden will
Das sagte sich wohl auch Jérôme Boateng, der bereits mit sechs Jahren das erste Mal mit seinem Vater Fußball spielte. Allerdings startete er seine Vereinskarriere bei Tennis Borussia Berlin mit zehn Jahren recht spät. In den Hertha BSC wechselte Jérôme Boateng mit 13 Jahren und durchlief dort auch die übrigen Altersklassen. In der U-17 gewann Jérôme Boateng 2005 die deutsche B-Jugend-Meisterschaft und mit der U-19 des Vereins schaffte er es immerhin zwei Mal in die Endrunde der A-Jugend-Meisterschaft.
Das erste Bundesligaspiel bestritt der nun 26-Jährige am 31.01.2007, damals noch für die Hertha. Allerdings war dieses Spiel eine massive 0:5 Niederlage gegen Hannover 96. 2007/2008 kam Jérôme Boateng schließlich zum Hamburger SV und er kam bereits am vierten Spieltag in die Startelf und galt fortan als Stammspieler beim HSV.
Drei Jahre später wechselte Jérôme Boateng zu Manchester City, wo er einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieb. Allerdings hatte er mit einer Verletzung zu kämpfen und konnte somit erst am sechsten Spieltag, dem 25. September 2010, für die „Citizens“ spielen, wurde jedoch erst kurz vor Schluss eingewechselt. Beim folgenden Spiel, fünf Tage später, kam Jérôme Boateng aber auch hier in die Startelf.
Jérôme Boateng beim FC Bayern München
Mit der Saison 2011/2012 erfolgte der nächste Wechsel für Jérôme Boateng – dieses Mal zum FC Bayern München. Sein Vier-Jahres-Vertrag lief bis zum 30.06.2015. Hier kam er sofort als Stammspieler zum Einsatz und konnte in 27 Spielen der Saison mit helfen. Auch in der UEFA Champions League war Jérôme Boateng in allen 15 Spielen mit von der Partie – von der Qualifikation bis zum Finale, das im Elfmeterschießen verloren wurde. Dabei wurde Boateng stets über die gesamte Spielzeit eingesetzt.
In der folgenden Saison brachte es Jérôme Boateng auf immerhin 26 Einsätze und am 09.03.2013 gelang ihm sein bis dato größter Erfolg: Er schoss sein erstes Bundesligator und erzielte damit den Siegtreffer im 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf. Bereits am 28. Spieltag konnte sich Jérôme Boateng mit dem FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft so früh wie noch nie sichern. Diesen Rekord konnten die Bayern in der Saison 2013/2014 noch einmal verbessern und im DFB-Pokal den Titel verteidigen. Bereits im Dezember 2013 verlängerte Jérôme Boateng denn auch seinen Vertrag mit dem FC Bayern München vorzeitig um drei weitere Jahre, so dass er bei diesem Verein bis zum 30.06.2018 verpflichtet ist.
Jérôme Boateng in der Nationalmannschaft
Für die deutsche Juniorenauswahl spielte Jérôme Boateng erstmals in der U-17. Im März 2005 wurde er auch für die Qualifikation zur Junioren-EM eingesetzt, konnte diese mit seiner Mannschaft jedoch nicht erreichen. Auch in der U-19-Nationalmannschaft war Jérôme Boateng aktiv und nahm mit dieser 2007 an der Junioren-EM in Österreich teil. Allerdings schied die Mannschaft im Halbfinale gegen Griechenland aus. In der U-21-Nationalmannschaft hatte Jérôme Boateng seinen ersten Auftritt am 12.10.2007 in Tel Aviv, wo man gegen Israel ein 2:2 Remis erreichte. Auch an der U-21-EM in Schweden nahm Jérôme Boateng vom 15. bis 29.06.2009 teil und bestritt alle Spiele über die gesamte Dauer. Unter Trainer Horst Hrubesch wurde er denn auch Europameister.
Die erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft erhielt Jérôme Boateng am 03.10.2009 von Bundestrainer Joachim Löw und am 10.10.2009 legte er in dieser sein Debüt im WM-Qualifikationsspiel in Moskau gegen Russland hin, das mit einem 1:0 für Deutschland endete. Allerdings erhielt er bereits in der 69. Minute die gelb-rote Karte und damit den Platzverweis. Trotzdem durfte Jérôme Boateng auch in den weiteren Vorbereitungsspielen mit dabei sein und wurde am 01.06.2010 in den Kader für die Fußball WM 2010 in Südafrika geholt.
Im dritten Gruppenspiel verdrängte er Holger Badstuber als Außenverteidiger. Dort kämpfte er nicht nur gegen Ghana, das Heimatland seines Vaters, sondern auch gegen seinen Bruder Kevin-Prince Boateng. Schon während der Qualifikation für die Fußball WM 2014 konnte Jérôme Boateng sich in die Stammelf der deutschen Nationalmannschaft spielen und wie das Ganze ausgegangen ist, wissen wir alle.
Jérôme Boateng – seine Erfolge und Auszeichnungen
In seiner fußballerischen Karriere konnte Jérôme Boateng zahlreiche Auszeichnungen und Erfolge feiern, darunter etwa:
• Deutscher B-Juniorenmeister 2005
• Fritz-Walter-Medaille 2007 in Bronze als drittbester Nachwuchsspieler der U-19
• Europameistertitel der U-21 2009
• Silbernes Lorbeerblatt 2010
• Dritter Platz bei der Fußball WM 2010
• Englischer Pokalsieger 2011
• Deutscher Supercup-Sieger 2012
• Finalist bei der UEFA Champions League 2012
• FIFA-Klub-Weltmeister 2013
• UEFA-Champions-League-Sieger 2013
• UEFA-Super-Cup-Sieger 2013
• Deutscher Meister 2013, 2014
• Deutscher Pokalsieger 2013, 2014
• Weltmeistertitel 2014
Eine beachtliche Karriere, die sicher dazu führt, dass Jérôme Boateng seinen heutigen Geburtstag zufrieden feiern kann, wobei es sicher die Krönung wäre, wenn die Neuauflage des WM-Finales gegen Argentinien heute Abend auch noch gewonnen wird.
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