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Heidelberger Weihnachtsmarkt für Fledermäuse verlegt

Der Heidelberger Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr verlegt. Grund dafür ist der Artenschutz, der schon oft für Furore gesorgt hat, etwa wenn er den Bau neuer Autobahnen oder Bahnstrecken verzögert. Im Schwarzwald hat man sogar die Sauschwänzlebahn im Winter nicht fahren lassen, um die Mopsfledermaus zu schützen. In Heidelberg geht es dagegen um die Zwergfledermaus und das „Große Mausohr“. Um diese Tiere zu schützen, darf der Heidelberger Weihnachtsmarkt 2016 nämlich nicht vor der Schlossruine stattfinden.

Fledermäuse schützen – Heidelberger Schloss muss Flächen umgestalten

Um die Fledermäuse zu schützen, soll der Weihnachtsmarkt nicht mehr auf der Aussichtsfläche vor der Schlossruine stattfinden. Den Blick auf die Altstadt und das Neckartal werden die Besucher des Heidelberger Weihnachtsmarktes in diesem Jahr wohl missen müssen. Wie die staatliche Schlösserverwaltung Baden-Württemberg mitteilte, müsse man das „adventliche Erlebnisangebot auf dem Schloss deutlich umgestalten“. Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht, aber der Bestand der Heidelberger Schloss-Fledermäuse sei mittelfristig gefährdet gewesen.

Umzug des Heidelberger Weihnachtsmarkts auf den Friedrich-Ebert-Platz

Der kleine, aber auch edlere Teil des Heidelberger Weihnachtsmarktes, auf dem Kunstgewerbestände und anspruchsvolle kulinarische Köstlichkeiten angeboten werden, soll ersten Angaben zufolge vollständig auf den Friedrich-Ebert-Platz umziehen. Wie ein Stadtsprecher erklärte, sei der Weihnachtsmarkt auf dem Schloss einst ein Geheimtipp gewesen. In den vergangenen Jahren wurde er aber regelrecht überrannt, so dass man Ausweichmöglichkeiten finden musste. Dabei gibt es den betreffenden Teil des Heidelberger Weihnachtsmarkts am Königstuhl erst seit 2010. Im letzten Jahr konnte er binnen drei Wochen über 60.000 Besucher verzeichnen.

Die Schlösserverwaltung Baden-Württemberg gibt zu bedenken, dass das Heidelberger Schloss heute das größte Winterquartier für Fledermäuse in Nordbaden ist. Vor allem die Palastbauten, die Türme und Kasematten würden von den Tieren dankbar als Platz für den Winterschlaf gewählt. Wenn sie aber von Menschen, insbesondere von Menschenmassen, wie sie auf dem Weihnachtsmarkt üblich sind, gestört werden, sterben die Tiere häufig.

Nach aktuellen Aussagen der Schlösserverwaltung habe sich der Bestand der Fledermäuse innerhalb der letzten Jahre durch die massiven Störungen im Advent sogar halbiert. Trotzdem will die Schlösserverwaltung nicht ganz auf „ein stimmungsvolles Angebot in der Adventszeit in der romantischen Schlossruine“ verzichten. So sollen verschiedene kurpfälzische Chöre im Innenhof während der Adventszeit einen Wettbewerb abhalten.

Quelle: mah

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