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Griechenland verpachtet zahlreiche Flughäfen an Fraport

Über einen Verkauf oder eine Verpachtung von Flughäfen und Seehäfen war von der griechischen Regierung zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen bereits seit einiger Zeit nachgedacht worden. Nun gibt es dazu erste Verträge, nach denen das deutsche Unternehmen Fraport 14 Flughäfen in Griechenland über vier Jahrzehnte hinweg betreiben wird. Der Konzessionsvertrag wurde am 14. Dezember 2015 offiziell bestätigt und soll im Herbst 2016 in Kraft treten, falls das griechische Parlament die dafür erforderliche Zustimmung gibt.

Welche Flughäfen in Griechenland sind betroffen?

Der Konzessionsvertrag sieht lediglich die Übergabe der Betreiberrechte an Fraport vor. Die Airports bleiben weiterhin Eigentum der griechischen Regierung. In dem Paket sind unter Anderen die Flughäfen auf den Ferieninseln Mykonos und Rhodos sowie von Thessaloniki mit enthalten. Thessaloniki ist mit rund 325.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Griechenland. Den Hauptstadtflughafen in Athen sowie den Airport in Heraklion wollte die Privatisierungsgesellschaft der griechischen Regierung nicht mit in das Paket aufnehmen. Dennoch ist der Vertrag für Fraport höchst interessant, denn auf den 14 betroffenen Flughäfen wurden rund 22 Millionen Passagiere gezählt, von denen rund drei Viertel aus dem Ausland kamen.

Was muss Fraport für die Nutzung der Airports zahlen?

Für die Konzessionen zahlt Fraport einmalig eine Summe von 1,234 Milliarden Euro an die griechische Regierung. Außerdem werden jedes Jahr 22,9 Millionen Euro als Gebühr für die Nutzung fällig. Außerdem muss Fraport bis zum Jahr 2020 nach dem Konzessionsvertrag 330 Millionen Euro in den Erhalt und die Sanierung der 14 Flughäfen investieren. Einigen Leuten in Griechenland passt dieser Konzessionsvertrag allerdings überhaupt nicht. Die Gewerkschaft Osypa bezeichnete den Vertrag als „nationales Verbrechen“ und reichte eine Klage beim obersten Verwaltungsgericht des Landes ein. Die Verhandlung soll bereits im Januar 2016 stattfinden.

Wissenswerte Fakten zum neuen Betreiber Fraport

Die Fraport AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main wurde 1947 gegründet und beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter. Der Hauptaktionär des Unternehmens ist das Bundesland Hessen. Rund ein Fünftel der Aktien halten die Stadtwerke Frankfurt. Knapp 32 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Fraport gehört zu den Unternehmen, deren Aktienkurse im MDAX erfasst werden. Dass Fraport sich an Airports im Ausland beteiligt ist nicht neu. So befindet sich beispielsweise der Flughafen Ljubljana im Besitz von Fraport. Am Flughafen Lima ist Fraport zu 70 Prozent und an den Airports Burgas und Varna zu je 60 Prozent beteiligt.

Quelle: Fraport, FAZ

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