In Griechenland gilt der Tourismus nach wie vor als wichtigster Wirtschaftszweig. Das durch die Einsparungen und den Rettungsschirm Europas stark gebeutelte Land fürchtete massiv um seine Einnahmen aus dem Tourismus. So hatten Vertreter der griechischen Tourismusbranche noch vor kurzem vor einem dramatischen Buchungseinbruch in den Sommermonaten gewarnt. Diese Warnung kann ein Sprecher des Deutschen Reiseverbandes (DRV) aber entkräften. Laut deren Buchungszahlen liegen die Zahlen für Griechenland sogar noch über denen des Rekordsommers 2015. Trotz Flüchtlingskrise und der geplanten Steuererhöhungen halten die Deutschen Griechenland als Urlaubsziel also weiter die Treue.
Wohin in Griechenland zieht es die Deutschen im Urlaub?
Wie aus den Aussagen des DRV-Sprechers hervorgeht, sind vor allem die Urlaubsregionen Kreta, Korfu und Rhodos sehr beliebt. Die Nachfrage nach ihnen steigt unter deutschen Urlaubern deutlich an. Rückläufige Buchungen müssen allerdings die griechischen Inseln Kos und Samos hinnehmen. Auf diesen sind in den letzten Monaten besonders viele Flüchtlinge aus Syrien und anderen Krisenländern gestrandet.
Auch die GfK-Konsumforscher haben sich des Themas angenommen. Nach deren Auswertung sind die Buchungen aus Deutschland für die Sommersaison leicht angestiegen. Im April konnten sogar hohe zweistellige Zuwächse erreicht werden.
Mehrkosten beim Urlaub in Griechenland
Allerdings müssen sich Urlauber darauf einstellen, für den Griechenland-Urlaub etwas tiefer in die Tasche zu greifen als gewohnt. So hat die Regierung kürzlich ein neues Sparpaket beschlossen, um die nötigen EU-Finanzhilfen weiter zu erhalten. Das macht sich in kräftigen Aufschlägen für Bier, Hotelübernachtungen und Zigaretten bemerkbar. Auch die Mehrwertsteuer auf die allermeisten Lebensmittel und Erfrischungsgetränke wird angehoben – von 23 auf 24 Prozent. Dadurch werden ebenso die Kosten in Bars und Restaurants steigen.
Im letzten Jahr rangierte laut Auswertungen der GfK-Konsumforscher die Türkei auf Platz drei der beliebtesten Urlaubsländer. Im diesjährigen Vergleich hat die Türkei dagegen massiv verloren. Die Deutschen zögern nach dem Anschlag in Istanbul im Januar, eine Reise in die Türkei zu buchen. Auch die Buchungen für Ägyptenreisen sind laut GfK deutlich unter den Zahlen des Vorjahres angesiedelt.
Quelle: dpa
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