Zum Start in die Ferien sind die Benzin- und Dieselpreise so günstig, wie seit 2005 nicht mehr. Aktuell müssen Autofahrer für einen Liter Super E10 nur noch 1,31, für einen Liter Diesel nur noch 1,10 Euro zahlen. Damit lässt sich die Urlaubskasse bei Reisen mit dem Auto deutlich schonen – oder?
Preisvergleich für Sprit zeigt niedrigen Stand an
Die Zahlen gehen aus einer Übersicht des Mineralölwirtschaftsverbandes hervor, der die Benzin- und Dieselpreise um den 20. Juni herum, also kurz vor Ferienbeginn in vielen Bundesländern, verglich. Niedersachsen und Bremen eröffnen 2016 die Feriensaison schon am 23. Juni. Noch niedriger waren die Preise Anfang des Jahres, als die Ölpreise für einen Barrel der Nordsee-Sorte Brent unter 30 US-Dollar fielen. Danach zogen die Ölpreise wieder auf um die 50-US-Dollar pro Barrel an und auch die Spritpreise zogen nach.
Wie ein Verbandssprecher erklärte, liege die globale Ölförderung auf einem hohen Niveau. Daran änderten auch die teilweisen Produktionsausfälle nichts. Zum Vergleich brachte der Sprecher auch gleich noch die Vorjahreszahlen mit an. Zum Start in den Sommer 2015 lagen die Ölpreise bei 60 US-Dollar pro Barrel, ein Jahr zuvor sogar bei 115 US-Dollar. 2016 ist demnach im langfristigen Vergleich als günstiges Jahr für Autofahrer zu bezeichnen. Das macht sich auch an den aktuellen Preisen bemerkbar, die vor einem Jahr für Super noch etwa 15 Cent höher lagen, für Diesel etwa 12 Cent.
Warum die niedrigen Spritpreise kaum Einsparungen versprechen
Trotzdem sollten die Deutschen jetzt nicht in Jubel ausbrechen, auch wenn Autofahrten vor wenigen Jahren noch deutlich teurer waren. So zahlten Autofahrer zwischen 2011 und 2014 gut 20 Cent mehr pro Liter Benzin als heute. Beim Dieselpreis waren es sogar 30 Cent mehr.
Trotzdem hängt die tatsächliche Ersparnis im Einzelfall von der Fahrleistung ab. Am Beispiel eines Urlaubs in Italien oder Frankreich lässt sich das einfach nachrechnen. Die Fahrleistung beträgt rund 3.000 Kilometer. Je nach Fahrzeug und Fahrweise werden ungefähr 250 Liter Sprit verbraucht. Die Einsparungen belaufen sich gegenüber den hochpreisigen Jahren auf nur rund 50 bis 70 Euro.
Quelle: dpa
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