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Greenpeace-Studie: Corona fördert den Klimaschutz

Weltkugel mit Baum

Die Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 haben durchaus auch einen positiven Effekt. Das zeigen die Resultate einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie.

Die Studie zu den Klimaauswirkungen von Corona erstellte das Berliner IZT-Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Danach profitiert der Klimaschutz vor allem von der Tatsache, dass viele Unternehmen nach den positiven Erfahrungen während der Coronakrise auch in Zukunft das Home Office verstärkt in ihre Arbeitsorganisation einbeziehen werden.

Wie hoch könnten die CO2-Einsparungen durch das Home Office ausfallen?

Für die Greenpeace-Studie werteten die Analysten des IZT-Instituts verschiedene Statistiken aus. Danach könnten zwischen 25 und 40 Prozent aller Arbeitnehmer zumindest einen oder zwei Tage pro Woche im Home Office arbeiten. Diese Zahlen legten sie den Hochrechnungen für die Auswirkungen der Coronakrise auf das globale Klima zugrunde. Würden 25 Prozent der Arbeitnehmer dauerhaft auf einen Tag pro Woche Home Office umschwenken, fielen pro Jahr rund CO2-Emmissionen im Umfang von 1,6 Millionen Tonnen weg. Bei zwei Tagen Home Office je Woche bei 40 Prozent der Arbeitnehmer kommen Einsparungen von rund 5,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zusammen. Das heißt, im günstigsten Fall könnte mit 18 Prozent ein knappes Fünftel des durch die Berufspendler verursachten CO2-Ausstoßes entfallen. Damit präsentiert sich das Home Office als eine Möglichkeit des schnell und kostengünstig umsetzbaren Klimaschutzes.

Lockdowns hatten erhebliche Auswirkungen auf das Klima

In der Studie finden sich auch konkrete Zahlen zu den Veränderungen der Treibhausgasemissionen während der strengen Phase der Lockdowns. Mitte April 2020 reduzierte sich die CO2-Emission weltweit schlagartig um 17 Prozent. Die Ursachen liegen klar auf der Hand. In Deutschland waren 43 Prozent weniger Berufspendler als in Zeiten vor den Corona-Lockdowns unterwegs. Das Aufkommen der gewerblichen Transporte verzeichnete zeitgleich ein Minus von 55 Prozent. Bei diesen Zahlen beruft sich das IZT-Institut auf Vergleichszahlen aus dem Google Mobility Report 2020.

Greenpeace fordert verstärkte Nutzung der Heimarbeit

Genau darauf baut die Umweltschutzorganisation Greenpeace auch mit ihren auf der Basis der Studienresultate formulierten Forderungen auf. Sie reichen von Steuervorteilen für das Heimbüro über Reduzierungen der Pendlerpauschale bis hin zu rechtlichen Zwängen für Arbeitgeber, die Ausnutzung der Potentiale des Home Office nicht verbieten zu dürfen. Die Coronakrise hat gezeigt, dass dabei noch erhebliche Reserven bestehen. In Deutschland arbeiteten im Jahr 2018 rund 5 Prozent aller Arbeitnehmer tageweise im Homeoffice. Damit platzierte sich die Bundesrepublik in der Nähe des EU-weiten Durchschnitts von 5,2 Prozent. Spitzenreiter in der Europäischen Union waren bisher die Niederlande mit einem Heimbüroanteil von 14 Prozent. Bis zum Jahresbeginn 2020 stieg der Anteil derjenigen Arbeitnehmer, die zumindest gelegentlich im Home Office arbeiten, auf 13 Prozent. Die Corona-Lockdowns führten dazu, dass ein erheblicher Teil der Arbeitnehmer erstmals im Heimbüro arbeiten musste. Spitzenreiter bei dieser Veränderung ist Finnland. Unter die Top 3 schaffen es außerdem die Niederlande und Belgien. Die Schlusslichter beim flexiblen Umstieg aufs Home Office im Zuge der Coronakrise sind Rumänien, Griechenland und Kroatien.

Quelle: Greenpeace

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