In der Vergangenheit gab es immer wieder Katastrophen, bei denen sich die Frage nach einer
Braucht die Bundesrepublik überhaupt eine Lebensmittelnotreserve?
Zuerst einmal nannte die Bundesregierung in ihrer Antwort sehr beruhigende Zahlen. Auch in den letzten beiden Dürresommern konnten die in Deutschland ansässigen Erzeuger die Bevölkerung zu 97,8 Prozent (2018) und 96,2 Prozent (2019) ohne Zukäufe aus dem Ausland mit Fleisch, Milch und Eiern versorgen. Den Selbstversorgungsgrad bei Grundnahrungsmitteln gibt die Bundesregierung in ihrer Antwort wörtlich mit „über 100 Prozent“ an. Pro Kopf und Jahr fallen allerdings bei der Lebensmittelversorgung dennoch rund 360 Kilogramm Importe an. Allerdings ist in dieser Zahl auch der Verbrauch bei Obst- und Gemüsesorten berücksichtigt, die aufgrund der klimatischen Bedingungen in Deutschland nicht angebaut werden können. Dazu gehören beispielsweise Bananen, Orangen, Melonen und Ananas. Ebenfalls in dieser Zahl enthalten sind importierte Meeresfrüchte. Die größte Bedeutung für die Lebensmittelnotreserve hat bei den Importen der Reis, denn er kann problemlos über längere Zeit hinweg eingelagert werden.Dazu kommen Getreide und Kondensmilch sowie Milchpulver.
Was kostet die Lebensmittelnotreserve pro Jahr und welchen Umfang hat sie?
Die Aufwendungen für die Notreserve für Grundnahrungsmittel umfassen Ersatzkäufe und die Kosten für die laufende Kontrolle und Umwälzung der bundesweit an rund 150 Standorten eingelagerten Vorräte. Sie reichen je nach Art des Lebensmittels zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen. Der Austausch findet vor dem Ende der Verwendbarkeit statt. So müssen die Nahrungsmittel nicht weggeworfen werden und bringen beim Verkauf noch Einnahmen. Trotzdem lagen die jährlichen Aufwendungen Für die Lebensmittelnotreserve in der letzten Dekade zwischen rund 10,8 Millionen Euro (2011) und knapp über 21 Millionen Euro (2019). Für das Jahr 2020 deuten sich ähnliche Kosten wie für das vergangene Jahr an, denn bereits im ersten Halbjahr gab die Bundesregierung rund 9,8 Millionen Euro für die Notreserven aus. Fragen Sie sich gerade, warum die Standorte der Notreservelager nicht veröffentlicht werden? Die Bundesregierung gibt als Grund die Prävention gegen Plünderungen während Versorgungskrisen an. Doch das ist nicht die einzige Ursache. Die Geheimhaltung der Standorte zielt auch auf den Schutz der Lager vor Terroranschlägen ab.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 19/21587, BMEL
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