Richard Lutz, der neue Chef der Deutschen Bahn, will die Angebote des Unternehmens für die Kunden in Zukunft deutlich lukrativer machen. Dafür sollen auch einige Servicedienste, die bisher nur beschränkt in ICE-Zügen nutzbar sind, auch für die Regionalbahnen ausbauen. Nach den aktuellen Plänen sollen die Fahrgäste beispielsweise die kostenlosen WLAN-Internetzugänge der Deutschen Bahn auch auf Kurzstreckenfahrten nutzen können. Dort müssen allerdings die Kunden mitspielen, denn bei vielen Kurzstreckenverbindungen ist die Deutsche Bahn ein reiner Dienstleister, der im Auftrag Dritter tätig wird. Der Bahnchef betonte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa aber bereits, dass sich die Bahn an den Kosten der Nachrüstung mit WLAN in den Zügen und den Bahnhöfen beteiligen wird.
Warum will die Deutsche Bahn den Service verbessern?
In den letzten Jahren war die Deutsche Bahn massiv unter Druck geraten. Schuld daran waren vor allem die Konkurrenten aus dem Bereich der Fernbusse. Sie boten ihre Tickets zu Dumpingpreisen an. Doch jetzt zeigt sich, dass sie diese Preise nicht auf Dauer halten können. Als Beispiel brachte der Bahnchef Flixbus, das größte Fernbusunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland. Dort werden derzeit zahlreiche Verbindungen gestrichen und die Preise kräftig erhöht. Richard Lutz sieht deshalb aktuell gute Chancen, Kunden zurückzugewinnen, die wegen der billigeren Preise von der Bahn auf den Bus umgestiegen waren. Außerdem benannte er die Fertigstellung neuer ICE-Strecken, durch welche sich die Fahrtzeiten vor allem zwischen München und Berlin erheblich verringern. Dadurch verbessert sich auch die Konkurrenzfähigkeit der Deutschen Bahn gegenüber den Anbietern von innerdeutschen Flügen.
Warum ist die WLAN-Versorgung dabei so wichtig?
Vor allem Geschäftsreisende legen großen Wert darauf, dass sie auch während der Fahrt arbeiten können. Dafür sind die Zugänge zum Internet unverzichtbar. Deshalb hatte sich die Deutsche Bahn bereits zu Jahresbeginn 2017 dazu entschlossen, das kostenlose WLAN im ICE auch in der zweiten Klasse bereitzustellen. Inzwischen ist dort nach den Angaben von Richard Lutz ein Versorgungsgrad von 95 Prozent erreicht. Die Statistik bestätigt diesen Denkansatz. Immerhin verzeichnet die Bahn beim WLAN in den ICE-Zügen pro Tag rund 130.000 Nutzer, die im Durchschnitt zwei Stunden online sind. Deshalb besteht derzeit das Ziel, dieses Angebot so auszubauen, dass der Internetzugang vom Beginn bis zum Ende der Reise durchgängig genutzt werden kann.
Quelle: dpa
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