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Gesundheit für Kinder: Impfplan gegen Masern und Verzicht auf Antibiotika

Gesunde Kinder sind die Zukunft des Landes. Doch dazu gehört auch, dass Kinderkrankheiten ausgerottet werden. Großes Ziel in Deutschland ist es, bis 2015 die Masern auszurotten. Das gelingt laut Angaben der deutschen Kinderärzte aber nur durch zusätzliche Maßnahmen, wie die Einführung eines nationalen Impfplans. In den letzten 20 Jahren hat man immer nur an die Vernunft der Eltern appelliert, doch das hat nicht ausgereicht. So zumindest sieht es Wolfram Hartmann, der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Masern können nur mit Impfplan ausgerottet werden

Die deutsche Bundesregierung, so Hartmann weiter, hätte sich der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegenüber verpflichtet, die Masern zeitnah auszurotten. Derzeit liegt die Durchimpfungsrate bei ca. 80 Prozent. Damit ist eine „Herdenimmunität“ nicht gegeben, betont er. Für diese müssten 95 Prozent der Kinder geimpft sein. Hartmann fordert daher die Vorlage einer Impfbescheinigung der Kinder, bevor sie in eine Kindertagesstätte aufgenommen werden.

Kommen jetzt Eltern auf die Idee, ihre Kinder eben nicht in den Kindergarten zu schicken, ist das aber der falsche Weg. Denn gerade der Kindergartenbesuch sei für die meisten Kleinen wichtig. Schon jetzt benötigen 20 Prozent der Kinder im Vorschulalter Förderungen, weil daheim nicht genügend Entwicklungsanregungen geboten werden. Eine solche Förderung dürfe laut Hartmann nicht in den medizinischen Bereich, etwa beim Sprach- oder Ergotherapeuten, ausgelagert werden. Vielmehr seien hier gut ausgestattete Kitas gefragt.

Zu hoher Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung

Prof. Klaus Keller sieht ein weiteres Problem der Kindergesundheit im massiven Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung. Bei der Tiermast werden zunehmend Antibiotika verabreicht, die über die Nahrungsmittel auch in den Organismus des Nachwuchses eingreifen. Sie können unter anderem die Zusammensetzung der Darmflora verändern.

Diese jedoch soll laut Keller im Zusammenhang mit der Entwicklung von Allergien und/oder chronisch entzündlichen Erkrankungen des Darms gerade bei kleinen Kindern stehen. Deshalb sind auch Kinder- und Jugendärzte in der Vergangenheit immer vorsichtiger bei der Verschreibung von Antibiotika geworden.

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