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Fußball: Spiel in Dortmund nach Sprengstoffanschlag abgesagt

Auf den Mannschaftsbus des Teams von Borussia Dortmund wurde auf dem Weg ins Stadion ein Anschlag durchgeführt. Von der Polizei wurden offiziell drei von Sprengsätzen verursachte Explosionen bestätigt. Der im Stadion sofort gebildete Krisenstab entschloss sich zur Absage des Spiels von Borussia Dortmund gegen den AS Monaco, welches zum Viertelfinale der Champions League gehört. Das Spiel wurde neu für Mittwoch, 12. April 2017, um 18.45 Uhr festgesetzt.
Der Sprengstoffanschlag fand auf der Wittbräucker Straße statt, welche sich etwa zehn Kilometer vom Stadion entfernt befindet. Dass es sich tatsächlich um einen Anschlag handelt, wurde von der Polizei bestätigt, denn in einer Hecke neben der Straße wurden die Rückstände von Sprengsätzen gefunden. Zur Motivation des Anschlags ist bisher noch nichts bekannt.

Welche Konsequenzen hatte der Sprengstoffanschlag?

Bei den Explosionen wurde einer der Spieler von Borussia Dortmund verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Dabei soll es sich um den spanischen Spieler Marc Bartra handeln. Marc Bartra Aregall ist ein Abwehrspieler, welcher 1991 im spanischen Sant Jaume dels Domenys geboren wurde. Er startete seine Kickerkarriere beim Verein Espanyol Barcelona und kam schon sehr früh zum FC Barcelona. Für Borussia Dortmund ist er seit 2016 aktiv. Er soll Schnittwunden durch die Scheiben des Mannschaftsbusses erlitten haben, die während der Explosionen zu Bruch gingen. Ob er in der nun für morgen angesetzten Partie antreten kann, steht zur Stunde noch nicht fest.

Räumung des Stadions in Dortmund lief geordnet ab

Der Krisenstab in Dortmund hatte sich dazu entschlossen, den rund 65.000 Zuschauern im Stadion nicht die Wahrheit zu sagen. Sie begründeten die Spielabsage pauschal mit einem „Vorfall“, um eine Panik zu vermeiden. Ihre Entscheidung erwies sich bisher als richtig, denn die Räumung des Stadions läuft geordnet ab, obwohl davon auszugehen ist, dass viele Zuschauer allein durch Twitter bereits wussten, was passiert war.

Insider gehen derzeit davon aus, dass es auch morgen „kein normales“ Spiel wird, denn bei vielen Beteiligten und auch den Zuschauern dürften Erinnerungen an die Anschläge in Paris hochkommen. Nun ist fraglich, wie die Partie in die Wertung des Viertelfinales der Champions League eingeht.

Quelle: n-tv / Stand: 11. April 2017, 20.50 Uhr

Update: Die Statements der nächtlichen Pressekonferenz

Nach Angaben des Polizeipräsidenten und der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde im Umfeld der Explosionen ein Bekennerschreiben gefunden. Die Staatsanwaltschaft wollte sich weder zum konkreten Inhalt noch zur Sprache des Bekennerschreibens äußern. Nach Angaben des Polizeipräsidenten handelte es sich um „ernstzunehmenden Sprengstoff“, was den Verdacht auf einen gezielten Anschlag mit Tötungsabsichten erhärtet. Deshalb hat der Krisenstab vor Ort die Sicherheitsmaßnahmen für das Spiel am Mittwoch noch einmal drastisch verschärft, wobei der Polizeipräsident angab, dass sich die Sicherheitskräfte dabei auch „auf neue Szenarien“ einstellen müssen.

Bei der Untersuchung der Umgebung des Tatorts wurde ein weiterer verdächtiger Gegenstand gefunden. Dabei soll es sich nach den Angaben des Polizeipräsidenten Gregor Lampe um einen „sprengsatzähnlichen Gegenstand“ handeln, der von den Ermittlern derzeit noch untersucht wird. Er betonte in seinem Statement außerdem, dass es zu keinem Zeitpunkt Hinweise auf eine konkrete Gefährdung der 65.000 Fans im Stadion gegeben hat.

Was ist zur Verletzung von Marc Bartra bekannt?

Der Verletzungsstatus des Spielers Marc Bartra wurde inzwischen von leicht auf schwer hochgestuft. Er wird derzeit in einer Dortmunder Klinik operiert. Zu seinen Verletzungen gehören ein Bruch des Unterarms in Handgelenknähe sowie Splitter in der rechten Hand und im Unterarm. Damit steht fest, dass er beim Spiel am Mittwoch nicht antreten kann. Dass das Spiel so kurzfristig erneut angesetzt werden musste, ist dem engen Terminplan der Champions League geschuldet. Für den Ostersamstag steht für Borussia Dortmund ein Bundesligaspiel an und das Rückspiel der Champions League gegen den AS Mailand findet bereits am 19. April 2017 statt.

In der gemeinsamen Pressekonferenz der Polizei, der Staatsanwaltschaft und der Vereinsführung von Borussia Dortmund wurde auch die Frage gestellt, ob der Anschlag etwas mit den Gerüchten über mögliche Erpressungen des Vereins zu tun haben könnte. Der Vorstandsvertreter Sascha Fligge lehnte jeglichen Kommentar dazu ab.
Quelle: n-tv, Stand 11. April 2017, 23.45 Uhr

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