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Fresenius schluckt spanische Krankenhauskette Quirónsalud

Schon in der Vergangenheit war Fresenius immer wieder durch den Aufkauf großer Klinikketten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Bisher betrafen die Übernahmen ausschließlich deutsche Krankenhäuser. Nun will Fresenius ins Ausland expandieren. Offiziellen Statements vom Wochenbeginn zufolge übernimmt das Unternehmen zum stolzen Preis von 5,76 Milliarden Euro den in Spanien beheimateten Klinikbetreiber Quirónsalud. Damit wird der Bestand bei Fresenius um insgesamt 43 Kliniken und die Belegschaft um 35.000 Mitarbeiter erhöht. Es ist der erste große Deal, der von Stephan Sturm nach der Übernahme des Postens des Vorstandsvorsitzenden von Ulf Schneider abgeschlossen wurde.

Was plant Fresenius mit den Quirónsalud-Kliniken?

Die 43 Krankenhäuser in Spanien sollen nach den aktuellen Plänen von Fresenius in die Helios-Kette eingegliedert werden. Unter diesem Namen agieren jetzt schon 110 Krankenhäuser, knapp vier Dutzend medizinische Versorgungszentren sowie zehn Reha- und Präventionszentren und mehr als ein Dutzend Pflegeeinrichtungen. Pro Jahr versorgen die Helios-Kliniken in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Patienten stationär. Fresenius geht davon aus, dass mit den Neuzugängen bereits im Jahr 2017 rund 550 Millionen Euro zusätzliche Bruttogewinne erwirtschaftet werden können. Um die Übernahme zu finanzieren, muss Fresenius umfangreiche Kredite aufnehmen sowie Aktien im Wert von 400 Millionen Euro an die bisherigen Eigentümer von Quirónsalud übertragen. Rechtskräftig wird der Deal allerdings erst dann, wenn das Kartellamt nichts dagegen hat. Die bisherigen Aktionäre von Fresenius haben die Nachricht von der Übernahme positiv angenommen, denn der Handelskurs der Aktien des im DAX gelisteten Unternehmens zog spürbar an.

Wissenswerte Fakten zur Fresenius SE & Co. KGaA

Die Geschichte des in Bad Homburg vor der Höhe ansässigen Unternehmens lässt sich bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen, denn damals kaufte die namensgebende Familie die „Hirsch-Apotheke“ in Frankfurt am Main. Nachdem sich mehrere Generationen mit der Entwicklung von Arzneimitteln und Präparaten für die künstliche Ernährung beschäftigt hatten, gründete Eduard Fresenius schließlich im Jahr 1912 den noch heute bestehenden Pharmakonzern, der inzwischen weltweit mehr als 220.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2015 einen Umsatz von rund 27,6 Milliarden Euro erzielte.

Das Unternehmen ist durch zahlreiche Zukäufe in den letzten Jahrzehnten deutlich gewachsen. Dazu zählten die Übernahme der Wittgensteiner Kliniken AG (2001), der Helios-Kette (2005) sowie der Rhön-Kliniken im Jahr 2013. Außerdem verleibte sich der deutsche Konzern einige amerikanische Pharmazieunternehmen ein. Dazu gehören National Medical Care (1996), RentalCare Group (2006) sowie APP Pharmaceuticals im Jahr 2008.

Quelle: dpa, fresenius.de, helios-kliniken.de

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