Während große Teile der Welt unter den Folgen fehlender Niederschläge leiden, kämpft der Südosten von
Gigantische Regenmengen haben Flutkatastrophe in Australien ausgelöst
Was die Menschen in New South Wales in den letzten Tagen erlebt haben, ist kaum vorstellbar. Stellenweise kam das 1,5-Fache der durchschnittlichen Niederschlagsmengen pro Jahr binnen drei Tagen zusammen. Nach offiziellen Angaben gab es lokal bis zu 800 Liter Regen pro Quadratmeter. Normal wären dort etwa 500 Liter pro Quadratmeter und Jahr. Im Laufe des Dienstags könnten den Prognosen zufolge örtlich noch einmal zwischen 90 und 125 Liter pro Quadratmeter hinzukommen. Auch der Damm, der die Metropole Sydney schützt, konnte die Fluten nicht mehr zurückhalten. Er wurde in der Nacht vom Montag zum Dienstag überspült. Die australische Wetterbehörde und der Katastrophenschutz warnten, dass es kurzfristig zu weiteren Evakuierungsanordnungen kommen kann.
Flutkatastrophe feuert die Inflation in Australien kräftig an
Es ist nicht die Flutwelle in diesem Jahr, die den Südosten von Australien trifft. Ähnliche Ereignisse hatte es zuletzt 2016 und 2020 gegeben. Nach Angaben des australischen Finanzministers Jim Chalmers gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters und der Reserve Bank of Australia wird sich die Flutkatastrophe vor allem auf einige Lebensmittelpreise auswirken. Die Überschwemmung haben wichtige Anbauregionen getroffen. Die Folgen der Flutwelle addieren sich zu den Preissteigerungen für Obst und Gemüse sowie den Energiepreiserhöhungen, von denen auch Australien in den letzten Wochen und Monaten nicht verschont wurde. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Flutschäden schnell von den Versicherungen reguliert werden. Deshalb forderte die oberste Versicherungsbehörde des Landes die Betroffenen auf, ihre Schadensmeldungen so schnell wie möglich abzugeben, auch wenn die Gesamthöhe der Versicherungsschäden noch nicht genau bekannt ist.
Was ist für die Flutkatastrophe in Australien verantwortlich?
Meteorologen und Klimaforscher gehen davon aus, dass es sich um die Kombination aus den Folgen des globalen Klimawandels und einem besonders intensiven La-Niña-Ereignis handelt. La-Niña gilt als das Pendant zu El-Niño, der regelmäßig zum Jahresende der Westküste von Nordamerika und den nördlichen Regionen von Südamerika Probleme bereitet. La-Niña entsteht durch die Unterschiede bei den Wassertemperaturen im westlichen und östlichen Teil des Pazifiks. Dabei gelangen sehr feuchte Luftmassen nach Südasien und Australien. Die von La-Niña ausgelösten Starkregenfälle in Australien betreffen hauptsächlich die Bundesstaaten New South Wales und Queensland. Der Rhythmus und die Intensitätsschwankungen der La-Niña-Ereignisse stehen neuern Forschungen zufolge in einem direkten Zusammenhang mit den Pazifischen Dekaden-Oszillation. Sie weist einen Wechsel in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahrzehnten auf. Das belegt die Tatsache, dass es ähnlich schlimme Überflutungen von 2016 zuletzt in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre gegeben hat.
Quelle: ABC, BBC, Reuters
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